Topic: Commons

Interview in der arch+

Im Rahmen der Ausstellung An Atlas of Commoning. Orte des Gemeinschaffens ist ein Interview von Christian Hiller und Anh-Linh (arch+) mit Elizabeth Calderon Lüning und Marco Clausen (common grounds) veröffentlicht worden. In Die Einübung einer anderen Vision von Stadt sprechen wir urbane Landwirtschaft, die Nachbarschaftsakademie, die Bedeutung der Gemeingutidee für unsere Arbeit und die Wunschproduktion 99 Jahre Prinzesssinnengarten.

 

 


Gemeingut-Amt

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Ausgehend von der These, dass Stadt als Gemeingut verstanden werden sollte, hat sich eine Gruppe Studierender der TU Berlin am Chair for Urban Design mit der Frage beschäftigt, wie Planer*innen auf vorhandene Planungsinstrumente und Rechte Einfluss nehmen können, um „städtische Gemeingüter“ zu schützen und herzustellen.

„Denn diese Gemeingüter machen unsere Stadt bunter, lebendiger, grüner, lauter, leiser, vielfältiger, gerechter, sozialer, nachhaltiger und interaktiver. Es sind Räume zum teilen, tauschen, verweilen und diskutieren. Räume, die von und für die Nachbarschaft(en) verhandelt, geschaffen und erhalten werden. – Räume, die durch zunehmende Kapitalisierungs- und Gentrifizierungsprozesse aus innerstädtischen Gebieten verschwinden. Auch in vorhandenen Planungsinstrumenten und Gesetzen kommen sie selten vor und können daher auch nicht geschützt werden. Dringender denn je muss Stadt als Gemeingut diskutiert werden! Jetzt!“

Am Rathaus Friedrichshain-Kreuzberg wurden die Ergebnisse in Form eines „Gemeingut Amts“ öffentlich präsentiert. Auf den Plänen findet sich auch der Prinzessinnengarten am Moritzplatz als zu schützender „eroberter Raum und politischer Reibungsort“.

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In Solidarität mit der ZAD

Verteidigt die Gemeingüter weltweit

Am Montag den 9 April hat die französische Polizei damit begonnen, Bauernhöfe, Häuser und Scheunen in der ZAD (The zone à defendre, Zu verteidigendes Gebiet) zu zerstören. Bei dem Gebiet der ZAD, auf dem ein halbes Jahrhundert lang ein Großflughafen geplant war, handelt es sich um eines der wichtigsten gegenwärtigen Orte sozio-ökologischer Auseinandersetzungen in Europa. Notre-Dame-des-Landes könnte für den Kampf um Klima- und Umweltgerechtigkeit in Europa dieselbe Rolle spielen wie der Widerstand gegen die Ölpipeline in Standing Rock es für die Mobilisierung in Nordamerika getan hat. In beiden Fällen beruft sich der Widerstand gegen die megalomanen Projekte der fossilen Zivilisation auf eine andere Art mit dem Land umzugehen. Nicht Eigentum und wachstumsgetriebene Extraktivismus, sondern die Sorge um das Land, das Ökosystem und das Wasser stehen im Vordergrund. Das Gebiet wird als ein Gemeingut betrachtet, die NutzerInnen sind nicht EigentümerInnen, sondern Sorgetragende und Treuhänder ihrer Umwelt.

Solidaritätsaktion mit der ZAD in der Laube im Prinzessinnengarten zusammen mit Nachbarschaftsakademie, Commons-Abendschule und Artists at Risk

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Social Design Honoree Circle

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Die Prinzessinnengärten waren bereits 2014 für den renommierten Curry Stone Design Prize nominiert. Der Preis geht an innovative Projekte weltweit, die Design nutzen, um drängende Fragen sozialer Gerechtigkeit zu adressieren. 2017 wurden die Prinzessinnengärten neben 99 weiteren Projekten in den Social Design Circle des Curry Stone Design Prize aufgenommen.

Im Oktober werden all jene Projektes des Kreises vorgestellt, die sich dem Thema Städte als Ökosysteme widmen, darunter Antonio Scarponi ([onceptual)evices), Auroville Earth Institute, coloco, Marjetica Potrč, Nance Klehm, Pliny Fisk and Gail Vittori (Center for Maximum Potential Building Systems),  Sanergy, Superuse-Studios und das Transition Network!

Ein Interview in Englisch, das wir für die Auszeichnung gegeben haben,  findet sich hier (Episode 46)

Prinzessinnengärten was nominated part of the Social Design Honoree Circle by the Curry Stone Design Prize. You can find a podcast about the garden here (episode 46)


Die Laube auf der Seoul Biennale für Architektur und Urbanismus

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Die diesjährige Seoul Biennale of Architecture and Urbanism widmet sich dem Thema „Imminent Commons“. Als Berliner Beitrag ist in der Ausstellung Commoning Cities die Laube in den Prinzessinnengärten zu sehen. Die von Helen Hejung Choi kuratierte Ausstellung zeigt Beispiele aus 50 Städten weltweit.

„Communing Cities presents questions and answers concerning the current state and near future of cities of the world through the lens of public initiatives, projects, and urban narratives. Cities are searching for new possibilities that will help them survive and thrive within new systems of municipal governance. The strategies of cities with regard to rapid urbanization, scarcity of public resources, and privatization of commons will be examined through the diverse spectrum of focused projects.“

Die “Laube” in the City Garden: Architecture as a Trigger Towards a Co-produced City

Die Laube: Trailer Seoul Biennale from Die Laube on Vimeo.


Prinzessinnengärten was founded in 2009 on Moritzplatz in Kreuzberg in the centre of the city of Berlin. Volunteers transformed a former wasteland into a thriving self-managed urban community garden. Die Laube (The Arbour) is a self-built, ten-metre-high, open wooden structure amidst the garden. It was developed and designed by Quest (Christian Burkhard and Florian Köhl) in collaboration with Marco Clausen (Prinzessinnengärten) to facilitate social learning through the construction process. Over 100 volunteers invested 10,000 hours to make the project a reality. Through the participatory act of building, die Laube reinforced connections between local initiatives and public institutions. Instead of being sold off to the highest bidder at the end of the current lease, it strives to evolve into a co-produced multi-purpose public space.


„Weg von der Romantisierung“: Prinzessinnengärten als Gemeingut

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Das Magazin enorm hat unter dem Titel „Urbania gestalten“ ein Sonderheft zum Thema Stadt herausgegeben. Darin auch ein aus einem Interview mit mir – Marco Clausen – hervorgegagener Beitrag über das Engagement für „städtische Allgemeingüter“.

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Die Laube ist eröffnet / Hier entsteht ein Freiraum

Am Samstag den 24.06. haben wir die Laube offiziell eröffnet. 2013 haben wir zusammen mit florian Köhl und Christian Burkhardt angefangen zu planen, im August 2015 hat der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg die Baugenehmigung erteilt, im Herbst desselben Jahres haben wir das Fundament gelegt, von Mai bis Juli 2016 wurde der dreigeschossige, 10 Meter hohe Holzbau per Hand errichtet und im April und Mai diesen Jahres haben wir die Laube um einen ausziehbaren Raum und eine Terrasse ergänzt. Insgesamt haben über 100 Helfer*innen, Auszubildende der Knobelsdorff-Schule und Studierende der TU-Berlin knapp 12.000 Stunden Arbeit in den Selbstbau gesteckt.

Laube in den PrinzessinnengärtenFotolbum zum Selbstbau der Laube September 2015 bis Juni 2017

Bei der Eröffnung haben wir mit der PlanBude aus Hamburg über Stadtplanung von Unten gesprochen. Das interdisziplinäre Team der PlanBude  hat in St. Pauli mit Methoden wie der „Wunschproduktion“ ein völlig neues Modell der Bürger*innen-Beteiligung in die Praxis umgesetzt. Elemente wie der hier entstandene St. Pauli Code werden inzwischen auch in Berliner Initiativen aufgegriffen. So hat am selben Wochenende wie die Laube auch Stadt von Unten eine PlanGarage auf dem ehemaligen Dragonergelände in Kreuzberg eröffnet . Zu Gast bei der Laubeneröffnung war auch Florian Schmidt, Baustadtrat von Friedrichshain-Kreuzberg. Mit ihm haben wir über Rekommunalisierung, die Ko-Produktion von Stadt und die Erfahrungen mit Barcelona en comu gesprochen. Noch während der Veranstaltung hat Flortian Schmidt getwitter: Schön dass die #Laube auf den @prinzessgarten jetzt offen ist. Ein neues Beispiel für reale Stadtpolitik von unten.

Hier entsteht: Ein Freiraum

Auf den Selbstbau folgt die selbstorganisierte soziale Praxis. Wir wollen die Laube in den Prinzessinnengärten zu einem selbstorganisiertem Kultur-, Nachbarschafts- und Bildungsort machen. Sie soll allen gemeinwohlorientierten Nutzungen offen stehen und gemeinsam mit den Nutzer*innen bespielt, getragen und erhalten werden. Wir, das sind der Verein common grounds und die Nachbarschaftsakademie.

Ihr habt Lust, mit uns einen selbstorganisierten Freiraum im Sinne eines Gemeinguts aufzubauen? Ihr habt Interesse an einer Nutzung der Laube? Dann meldet Euch unter: laube@prinzessinnengarten.net

Ihr möchtet uns kennenlernen? An jedem zweiten Sonntag öffnen wir eine versteckte Tür an der Laube für ein Picknick. Wir nennen es „Schwärmen“: Aufgetischt wird, was wir gemeinsam an Speisen, Getränken, Ideen, Geschichten und Liedern mitbringen. Termine:


TEH 83 im Rojc Community Center (Pula)

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Wir waren auf der 83. Trans Europe Halles Konferenz in Pula (Kroatien). TEH ist ein vor 34 Jahren gegründetes europäisches Netzwerk von selbstorganisierten Kulturzentren. Dieses Jahr haben Vertreterinnen von 250 Einrichtungen über „Culture and Sharing Communities“ diskutiert. Auf dem Eröffnungspanel haben wir die Prinzessinnengärten und die Nachbarschaftsakademie präsentiert und danach einen Workshop zu „Sharing the City: From short-term interventions to long term forms of collective ownership“ gegeben. Danke allen Teilnehmenden für die inspirierenden Tage und danke an das Rojc Community Center, das zu den bemerkenswertesten Einrichtungen dieser Art in ganz Europa zählt. In der ehemaligen Kaserne, die gemeinsam von den NutzerInnen und der Stadt verwaltet wird, finden 111 Initiativen aus Kultur, Sport, Gesundheit und Bildung Platz.

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Mitschnitt des Panelbeitrags auf Radio Rojc


MAZI auf der re:publica – digital commons & right to the city

Im Rahmen des europäischen MAZI-Projekts entwickeln common grounds und das Design Research Lab der UdK einen Piloten für ein lokales digitales Netzwerk, das in unterschiedlichen stadtpolitischen Initaitiven genutzt werden soll, darunter in der Nachbarschaftsakademie. In dem Beitrag Digital Commons, Urban Struggles and the Right to the City hatten wir Gelegenheit das Projekt auf der diesjährigen re:publica vorzustellen.