Topic: Stadt und Garten

Urbane Gärten und Klimaanpassung

Das Bundesumweltamt sieht in urbanen Gärten einen Beitrag zu Klimaanpassung und Wassermanagement:

„Das Klima ändert sich und damit unsere Lebensbedingungen. Gerade Städte haben mit höheren Maximal- und Durchschittstemperaturen zu kämpfen, wegen des hohen Bebauungs- und Versiegelungsgrades. Die Kommunen stehen deshalb vor großen Herausforderungen: Sie müssen Hitze, Trockenheit oder auch heftigem Regen vorsorgend und finanziell tragfähig begegnen … Eine Maßnahme zahlt sich gleich mehrfach aus: die Schaffung von Grünanlagen  für Erholung und Entspannung. Sie machen die Stadt nicht nur lebenswerter. Bei entsprechender Planung bieten sie Schutz vor Überschwemmungen. Die Flächen der Grünanlagen sollten darum möglichst wenig versiegelt sein. Zusammen mit Fassadenbegrünung tragen sie dazu bei, die Hitzebelastung im Sommer zu reduzieren und die Luft von Schadstoffen zu reinigen. Auch das urbane Gärtnern wie in den Prinzessinnengärten in Berlin Kreuzberg verbessert das Stadtklima.“


European Lab Lyon

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Gemeinschaftsgarten in Lyon

Im Schatten der Ergebnisse der Europawahl findet in Lyon die viertägigen Konferenz European Lab „Europe Culture Refresh“ mit über 100 Sprecher*innen statt. Der Prinzessinnengarten hat (zusammen mit „Design for social change“ aus London, „Portrait sonore“ aus Montreal und dem MIT Senseable City Lab aus Boston) an einem „Experten“-Gespräch zur Frage „Konsumieren wir die Städte, in denen wir leben?“ teilgenommen. Es ging unter anderem um den Begriff der „smart city“, d.h. insbesondere den Einsatz technischer Möglichkeiten für eine effizientere Stadt u.a. in den Bereichen Mobilität, Abfallmanagement, Architektur etc. Inwieweit, so die sich aus unserer eigenen Arbeit abgeleitete Frage, ist die „Intelligenz“ einer Stadt nicht ausschließlich in Hight-Tech- und Top-Down-Lösungen zu finden, sondern liegt bei den Menschen selbst, in Formen der Selbstorganisation und Partizipation, bei Projekten, die sich von Unten organisieren, um alltägliche Herausforderungen des Lebens in der Stadt zu identifizieren und anzugehen. (mehr …)


Wem gehört die Stadt?

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Im Rahmen der vom Bildungswerk der Heinrich-Böll-Stiftung unterstützten Seminarreihe „Lokal hacken – global denken“ haben wir anhand der Entwicklung am Moritzplatz über die Frage geredet: „wem gehört die Stad?“. Es ging um die Kampagne „Wachsen lassen!“ zum Erhalt des Prinzessinnengartens und um historische Stationen, die den besonderen „Geist“ dieses Ortes ausmachen. Dazu zählen unter anderem Kriegs-, Nachkriegszeit und Teilung,  autotogerechte Stadt und „Kahlschlagsanierung“, Bürgerbeteiligung und Pläne für eine sozial-ökologische Entwicklung des Moritzplatzes in den frühen 80er Jahren im Kontext der „behutsamen Stadterneuerung“, Zwischennutzungen im Berlin der 90er Jahre und die gegenwärtige Diskussion um Privatisierung und Verdrängung. (mehr …)


Vacant Acres Konferenz in New York

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Mehr als 100 Interessierte haben auf Einladung von 596 acres an der New Yorker New School über urbane Gärten und alternative Landnutzungsformen diskutiert. Vorgestellt wurden knapp 40 Projekte und Initiativen aus unterschiedlichen nordamerikanischen Städten wie New York, Detroit, Baltimore, LA und New Orleans und aus dem internationalen Kontext (Montreal, Melbourne, Sao Paulo, Berlin). Beleuchtet wurden unter anderem praktische Formen der Aneignung ungenutzter Flächen, das öffentliche Zugänglichmachen von Daten, politische Mobilisierung und Nutzung rechtlicher Mittel bei bedrohten Gärten sowie rechtliche und ökonomische Instrumente zur langfristigen Sicherung wie Community Land Trusts. Zum Beitrag des Prinzessinnengartens wurde getwitter: „Working on a culture that encourages spaces that generate a different value than just monetary profit“, „Land is not just a commodity but a common good that will need to serve people that will live in 200 years.“

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stadtlabor berlin

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Sind urbane Gärtnern nur „Kinderkram der Ökos und Sozialromantiker“ oder sind sie Werkstätten einer ressourcenschonenden und partizipativen Stadt, die Werte kultivieren, die sich nicht nach kurzfristiger Verwertung berechnen lassen. Dieser Frage gehen wir in einem Beitrag des vom Wohnbund unter dem Titel „stadtlabor berlin“ herausgegebenen Hefts zur „DIY-IBA“ nach. Daneben gibt es unter anderem Beiträgen zu Liegenschafts- und Bodenpolitik, selbstorganisiertem Wohnen,  „Selmade City“, Experimentdays, Pionierprojekten und zur Geschichte von Selbsthilfe- und Bottom-Up-Bewegung seit der IBA 1984/87.

Hier ein PDF unseres Textes: StadtlaborBerlin_Prinzessinnengarten


Workshop Bauhaus Dessau

Gemeinsam mit ExpertInnen aus den Bereichen Architektur, erneuerbare Energien, ländliche Räume, Kunst und Recycling haben wir am Bauhaus Dessau an dem Workshop „Bild und Ökonomie der urbanen Farm“ teilgenommen. Dabei ging es um die Entwicklung von Ideen für eine urbane Farm im Dessauer Stadteil Am Leipziger Tor, den „Quartiershof„.


Publikationen zu sozialen Innovationen und Urban Commons

Anfang 2014 sind zwei Publikationen erschienen, die den Prinzessinnengarten als Praxisbeispiel herborheben: einmal für innovative soziale Praktiken, einmal für die Diskussion um urbane Gemeingüter:

Prinzessinnengärten. Relearning Urban Futures / Urbane Zukünfte neu erlernt, in: Make_Shift City. Renegotiating the Urban Commons, Editor: Francesca Ferguson, Urban Drift Projects (jovis 2014)

Princesses Gardens, in: Social Innovations for Social Cohesion. Transnational patterns and approaches from 20 European Cities, Adalbert Evers, Benjamin Ewert and Taco Brandsen (eds.) e-Reader / excerpt PrincessesGarden as a PDF


„Moritzplatz: Kollektive Kreativität“

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Bild: Marco Clausen / Prinzessinnengarten

Unter der Überschrift Gentrifizierung von unten schreibt das art-Magazin über die Entwicklung des Moritzplatzes und die Rolle des Prinzessinnengarten:

„Dass die Gemeinschaft um den Moritzplatz höchst wach ist, merkte 2012 vor allem der Berliner Liegenschaftsfonds. Er wollte das Grundstück, auf dem die Prinzessinengärten seit 2008 ihre mobilen Beete angelegt haben, meistbietend verkaufen… Doch mit über 30 000 Unterschriften … setzten die Gartenfreunde durch, dass das Grundstück dem Bezirk Kreuzberg rückübertragen wird … Für Berlin und Deutschland ist dies eines der herausragenden Beispiele, wo die Interessen von Anliegern, Mietern und der Kommune sich gegen Investoren durchgesetzt haben.

Siehe auch das Interview im art-Magazin:  EIN GARTEN WIE DIE STADT VON MORGEN