Der Bürgermeister: Gärtner seiner Stadt

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Die Berliner Zeitung hat zum Auftakt ihrer Serie „Die Zukunft der Stadt- was braucht Berlin“ 14 BerlinerInnen und Berliner gefragt, was sie vom neuen Berliner Bürgermeister erwarten, der in wenigen Wochen gewählt werden soll. Unsere Antwort: er sollte Gärtner einer Stadt sein, die vielfältig, grün und bezahlbar ist und Räume des Mitgestaltens erhält und pflegt. 

Hier die gestellten Fragen und unsere Antworten:

Was soll der neue Regierende Bürgermeister tun, was soll er lassen?
Er sollte Freiräume erhalten und schaffen helfen, für soziales, ökologisches und kulturelles Engagement. Räume, die wir mitgestalten können, die uns allen gehören und die nicht viel Geld kosten. Sie sind es, die Berlin ausmachen, aber es wird immer schwerer, sie zu erhalten oder sich vorzustellen, dass es sie auch Morgen noch geben wird. Der neue Bürgermeister sollte ein Gärtner seiner Stadt sein, den Reichtum solcher Orte schätzen, sie pflegen und dafür Sorge tragen, dass sie in all ihrer Vielfalt wachsen und noch zukünftigen Generationen offen stehen.

Was tun Sie in Ihrem Bereich für die Zukunft der Stadt?
Wir haben mit dem Prinzessinnengarten einen solchen Raum geschaffen. Er ist ein Versuchsfeld: für zukunftsweisende Formen des Zusammenlebens in der Stadt, des Lernens, des Mitgestaltens von Nachbarschaften, der biologischen und sozialen Vielfalt, des gemeinschaftlichen Produzierens und Essens. Bei uns können Menschen erfahren, was gesunde Nahrung ist und wie sie angebaut wird, aber nicht nur. Wir binden die Nachbarschaft ein, ImkerInnen, Fahrradreparateure, WiederverwerterInnen, KöchInnen, KünstlerInnen, Jugendprojekte, Universitäten, Schulen und Kitas und wollen letztlich erproben, wie man im Kiez für eine bestimmte Mischung und für Austausch sorgen und neue Formen des Lernens und Arbeitens aufbauen kann.

Was ist Ihr Wunsch für Berlin in zehn Jahren?
Zehn Jahre sind ganz schön kurz. Ich hoffe, dass Berlin dann noch die gemischte, vielfältige und bezahlbare Stadt ist, die so gern beschworen wird. Dass alle mitgenommen werden, die in der Stadt leben und die sie jeden Tag zu dem machen, was sie ist.