Fahrradtour Grüne Gemeingüter

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Im Rahmen des Untersuchungsauschuss Gemeingut Grün am ZK/U haben wir Fahrradtouren zu unterschiedlichen selbstorganisierten und umkämpften Grünräumen unternommen. Wir haben versucht zu zeigen, dass viele der von uns heute als selbstverständlich genutzten Parks und Gärten nicht ohne die Eigeninitiative der Menschen in dieser Stadt und teilweise erst durch die breite Mobilisierung gegen die offizielle Planung entstanden sind. So würde es heute weder den Prinzessinnengarten noch den Park am Gleisdreieck geben, hätte sich nicht Intiativen teils über Jahrzehnte gegen     Autobahnplanung und „Kahlschlagsanierung“ gewehrt. Auch das Tempelhofer Feld konnte erst durch einen Volksentscheid der offiziellen Bebauungsplanung entzogen werden. Die erste Berliner Umweltbewegung hat bereits 1915 verhindert, dass der Grunewald nicht zum Spekulationsobekt geworden ist und mit dem Dauerwaldvertrag dafür gesorgt, dass er nicht bebaut werden kann. Besucht haben wir auch aus Initiative von unten entstandene Orte wie  Kinderbauernhöfe am Engelbecken und im Görlitzer Park sowie eine der ältestens Kleingartenkolonie, die „Freie Stunde“ in der Panierstraße. Auch die Kleingärten sind aus einer spontanen Bewegung von Berliner*innen entstanden, die im ausgehenden 19. Jahrhundert auf Brachflächen und am Stadtrand angefangen haben zur Selbstversorgung Gemüse anzubauen. Angesichts der heute von Investoren und der Bauwirtschaft  lancierten Diskussion über eine Bebauung der Keingartenanlagen und angesichst der von Verdrängung bedrohter Gemeinschaftsgärten wie der Prachttomate und dem himmelbeet wollen wir mit dem Untersuchungsausschuss den Berliner Senat auch daran erinnern, dass er die dauerhaften Sicherung der Grün-, Frei- und Naturflächen versprochen und angekündigt hat: „zusammen mit den Akteur*innen der Gartenszene ein gesamtstädtisches Konzept für urbane und interkulturelle Gärten“ zu entwickeln.

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