Auf Safari zwischen „Herzgespann“ und „Kassler Strünkchen“

Nach Kassel zu einem Workshop über Jugendbeteiligung ausgeflogen, um hier von unseren Erfahrungen mit der Stadtsafari zu berichten und sich mit anderen Modellprojekten auszutauschen. Ein Fazit der Veranstaltung: Methoden wie unser Junior-Guide-Modell, bei denen Jugendliche selbst  Mittel und  Verantwortung in die Hand bekommen, um ihre Stadt mitzugestalten, erweisen sich als vielversprechender Ansatz für eine erfolgreiche Beteiligung.

Auf unseren Streifzügen durch Kassel haben wir neben kubanische Pseudogärten auch eine sehr schöne Form von Gartenaktivismus entdeckt: Nachts treffen wir auf menschenleerer Strasse zufällig Karsten vor einem als Ausstellungsraum genutzten Transformatorenhäuschen. Drumherum hat er liebevoll einen kleinen aber für Kenner aufsehenerregenden Garten angelegt. Hier wachsen seltenen Nutzpflanzen wie „Herzgespann“, „Engelwurz“, „Kassler Strünkchen“ und „Helgoländer Wildkohl“ inmitten von Kassels Wiederaufbauarchitektur . Unter dem Titel „essbare Stadt“ plant er eine weitere großangelegte Bepflanzung von Freiflächen mit Nutzhölzern, insbesondere mit Walnüssen. Er befindet sich dabei in bester Tradition, denn schon Joseph Beuys hat als alternativer Stadtbegrüner den öffentlichen Raum in Kassel um 7000 Eichen bereichert.