15th Garden – Gärten in Syrien

Die Nachbarschaftsakademie hat das Unterstützungsnetzwerk 15th Garden präsentiert und zu bei „Suppe #3: Louder than Bombs“ zu einem gemeinsamen Abend mit Gesprächen, Essen und Musik eingeladen.

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15th Garden ist ein syrisch-europäisches Netzwerk, das seit zwei Jahren urbane Gärten und Landwirtschaftsprojekte in und außerhalb Syriens unterstützt. Es setzt sich für Ernährungssouveränität in Kriegs- und Krisenzeiten ein; vor allem aber für die Zeit danach. (english)

Suppe#3 Gärten in Syrien

Programmpunkte „Louder than Bombs“

Die Berlin-Brandenburgische Gruppe von 15th Garden hat die Arbeit des Netzwerkes vor. Mit Mohammad und Wassim haben zwei zivilgesellschaftliche Aktivisten über die Situation in Syrien gesprochen. Falasteen hat Mujaddara gekocht, ein traditionelles levantisches Gericht aus Linsen und Reis, und ein Oud Duo hat uns durch den Abend begleitet.

Mohammad Abu Hajar ein politischer Aktivist und revolutionärer Musiker aus Syrien. Beides hat ihn zum Gegner des Regimes gemacht und zu seiner Verhaftung geführt. Er ist nach Italien geflohen, wo er seinen Master gemacht hat und endete auf seiner Reise zunächst in Berlin als „Flüchtling“.

Wassim ist Aktivist und Gärtner aus Yarmouk. Das palästinensisch-syrischen Viertel von Damaskus wird seit Jahren durch das Regime von der Nahrungsversorgung abgeschlossen. Nach Zahlen internationaler Menschenrechtsorganisationen sind in Yarmouk mindestens 150 Menschen dem Hunger zum Opfer gefallen.

Eine Veranstaltung der Nachbarschaftsakademie im Prinzessinnengarten in Zusammenarbeit mit 15th Gardenbassateen und dem bassostudio

 

15th Garden: Hunger ist keine Waffe!

„Ein Armer würde ihn als Brot bezeichnen; ein Reicher als Kaviar. Für mich ist der Frieden, wäre er etwas essbares, ein Gemüse, dessen Saat ich in jedem fruchtbaren Boden überall auf der Welt pflanzen kann.“ (Zitat syrisches 15th Garden Mitglied)

Seit Jahren bauen Menschen und Initiativen in belagerten Städten und Regionen Lebensmittel selber an, oft unter schwierigsten Bedingungen.

Landwirtschaftsinitiative im belagerten Yarmouk

Landwirtschaftsinitiative im belagerten Yarmouk

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

In den belagerten Städten werden Gärten auf Hausdächern, in Hinterhöfen, zwischen den Ruinen zerbombter Häuser angelegt, Bewässerungssysteme gebaut und Saatgut organisiert. Diese Gärten spielen eine wichtige Rolle für die Versorgung mit Lebensmitteln und für lokale Selbstbestimmung. Sie wirken sowohl dem Wucher auf dem Schwarzmarkt entgegen, wie der einseitigen Abhängigkeit von Nahrungsmittelhilfen.

Am 15. März 2014 gründeten die syrischen AktivistInnen das Netzwerk  15th Garden. Sie fanden bald Unterstützung und Solidarität sowohl in der Region als auch durch Initiativen in Europa. Gruppen in Deutschland, Frankreich, Griechenland, Italien und Schweden sammeln vermehrungsfähiges, ökologisches Saatgut und Geld, organisieren Informationsveranstaltungen und Workshops zum Austausch gärtnerischen und landwirtschaftlicher Wissens und fahren mit mobilen Kinos durch Städte und Dörfer, um eine andere Geschichte aus Syrien zu erzählen: nicht von Terror, Bomben und Flucht, sondern von Gärten, Selbstbestimmung, Freiheit und dem Glauben an Frieden und eine bessere Zukunft.

Mit dem Slogan „Hunger ist keine Waffe!“ setzt sich 15th Garden seit 2 Jahren für Ernährungssouveränität in Kriegszeiten und für die Zeit danach ein.