Gemeinschaftsgarten in Lyon
Im Schatten der Ergebnisse der Europawahl findet in Lyon die viertägigen Konferenz European Lab „Europe Culture Refresh“ mit über 100 Sprecher*innen statt. Der Prinzessinnengarten hat (zusammen mit „Design for social change“ aus London, „Portrait sonore“ aus Montreal und dem MIT Senseable City Lab aus Boston) an einem „Experten“-Gespräch zur Frage „Konsumieren wir die Städte, in denen wir leben?“ teilgenommen. Es ging unter anderem um den Begriff der „smart city“, d.h. insbesondere den Einsatz technischer Möglichkeiten für eine effizientere Stadt u.a. in den Bereichen Mobilität, Abfallmanagement, Architektur etc. Inwieweit, so die sich aus unserer eigenen Arbeit abgeleitete Frage, ist die „Intelligenz“ einer Stadt nicht ausschließlich in Hight-Tech- und Top-Down-Lösungen zu finden, sondern liegt bei den Menschen selbst, in Formen der Selbstorganisation und Partizipation, bei Projekten, die sich von Unten organisieren, um alltägliche Herausforderungen des Lebens in der Stadt zu identifizieren und anzugehen.
Konferenzeröffnung unter Kronleuchtern im Rathaus von Lyon und Saskia Sassen im Workshop
Inwieweit eröffnen solche Projekte Räume und Handlungsmöglichkeiten, in denen wir uns nicht nur als Konsument*innen, sondern auch als Ko-Produzent*innen unseres städtischen Umfeldes erfahren können?
Auf der Konferenz haben wir auch Coralie getroffen. Sie veröffentlicht Broschüren und Do-It-Yourself-Filme für das ökologische Gärtnern in der Stadt und hat uns einen versteckten Gemeinschaftsgarten an den Hängen der Saône gezeigt. Hier gärtnern 50 Menschen auf einer etwa zwei Hektar großen Fläche eines ehemaligen Küchengartens des nahegelegenen Châteaus.