Herz trifft Prinzessin

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1987 hat Jochen Liedtke im SO36 aus Blechen des Görlitzer Bahnhofs eine 2 Meter hohe und 100 Kilogram schwere Metallskulptur geschweißt. Das Herz, dessen Klappen durch mechanische Vorrichtungen schlagen, ist zehn Jahre lange in Berlin, Dresden, Hamburg und Berlin zu sehen gewesen und wurde dann eingelagert. Jetzt fängt es wieder an zu schlagen und mit ihm die Erinnerung an ein anders Kreuzberg aus Instandbesetzungen und alternativer Kultur. Die Zeiten, so Liedtke, haben sich geändert:

„Die Geldgier weniger steht dem Leben, Wohnen und Arbeiten vieler gegenüber. Das Herz soll dazu anregen, wieder darüber nachzudenken, wie die Lebensqualität in der Stadt erhalten und bewahrt werden kann“.

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Jetzt wandert das Herz in die Laube im Prinzessinnengarten und wird hier wiederbelebt. Das Herz erzählt auch von den in den 70er und 80er Jahren erkämpfen Freiräumen und unterstreicht mit seinem Schlagen, dass es diese heute nicht ohne die Leidenschaft der sich in der Nachbarschaft engagierenden Menschen geben würde. Der ausgebomte und als Schrottplatz genutzte Görlitzer Bahnhof ist erst durch das Engagement der Anwohner*innen zu einem Park geworden. Die Werkstatt, in der das Herz wiederbelebt wurde, findet sich in einem ehemals besetzten Haus in der Oranienstraße, das durch eine selbverwaltete Eigentumsstruktur (Luisenstadt eG) der Spekulation entzogen wurde. Das gleiche gilt für unsere Veranstaltungsräume in der O45 (Mietshäusersyndikat). Das SO36 lebt weiter als alternativer, schwul-lesbischer und politisch engagierter Veranstaltungsort. Und auch den Prinzessinnengarten würde heute nicht am Moritzplatz gedeihen, hätte nicht eine Allianz aus Anwohner*innen, Nachbarschaftsinitiativen, sozialen und lirchlichen Einrichtungen, Planer*innen und Politiker*innen die „Kahlschlagsanierung“ und den in der Oranienstraße geplanten Autobahnbau verhindert. Heute nimmt das Herz sein schlagen in der Laube auch für die Wunschproduktion 99 Jahre Prinzessinnengarten als Gemeingut wieder auf: #GewachsenUmZuBleiben

 

Prinzessin trifft Herz

Jung und alt

Der Prinzessinnengarten als großes Beispiel von urbaner Verantwortlichkeit

für

Mensch und Natur.

Das Herz gebaut 1987 im -SO36- Berlin.

Die Bleche alter Schuppen gestohlen vom Görlitzer Bahnhofsgelände,

als dieser noch kein Park war.

Diese Zusammenkunft schafft eine

Klanginstallation als ausdrucksvolles Zeichen von

Energie, Engagement und Beständigkeit.

Es ist an der Zeit, sein Schlagen wieder aufzunehmen.

Die pure Geldgier Weniger

steht dem Leben, Wohnen und Arbeiten Vieler gegenüber.

So ist es eindeutig wichtig, die Lebensqualität der Bevölkerung zu erhalten

und zu verteidigen.

Herz am guten Ort

 

 

Das Herz schlägt täglich als Abendgeläut um 18 Uhr für 3 Minuten.

#herzlebt instagram.com/herzlebt