Das Feuilleton der Süddeutschen bringt am 22.10. eine Doppelseite „Wie Garten-Visionäre eine neue Welt pflanzen“. In ihrem nach dem Film „Eine andere Welt ist pflanzbar“ überschriebenen Artikel geht Laura Weissmüller der Frage nach, ob eine neue Generation von Gärtnern dabei ist, das Modell einer besseren Gesellschaft zu bauen. Zum Prinzessinnengarten heisst es hier, er sei ein Garten neuen Typs: „Einer, der sich nicht abwendet von der Stadt und ihrem Leben, sondern Teil davon sein will. Der Garten als Ausdruck von Urbanität, seine Protagonisten moderne Großstadtmenschen, trendbewußt, stilsicher und politisch“. Sie sieht dabei einen Zusammenhang zwischen dem Entstehen neuer Formen von Gärten und der Wirtschaftskrise: „Sie sind der Test, wie ein faires und nachhaltiges Leben aussehen könnte. Auf der Agenda stehen neben ökologischer Lebensmittelherstellung, Umweltschutz und bewußter Ernährung auch Fragen der Stadtentwicklung oder der Einbindung von benachteiligten Bevölkerungsgruppen … Was dort passiert gleicht … einer Ermächtigung: Zu lernen wie Gemüse wächst und gezogen wird, heißt anfangen, die Codes der Lebensmittelindustrie zu knacken. Beete auf Brachflächen anzupflanzen, bedeutet den öffentlichen Raum in Anspruch zu nehmen und zwar nicht für sich allein, sondern für die Gemeinschaft.“ Zum prekären Status von Projekten wie dem Prinzessinnengarten schreibt sie: „Viele Gemeinschaftsgärten entstehen als Zwischennutzung für ein Grundstück. Erkennen Investoren – nicht selten durch die Initiativen selbst – den Reiz an der Fläche – ist Schluß mit Grün. Doch dass alles kann die Renaissance der neuen Gärten nicht stoppen.“