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Stadthonigfest

stadthonigfest

Honigbienen fliegen überall dort, wo Imker*Innen ihnen einen Ort geben. Sie bestäuben die Umgebung, tragen zu Zeiten grosser Blütenfülle Nektar ein und wandeln diesen in Honig um. Mittlerweile ist ein Zehntel der Fläche Deutschlands urbanisiert. Die Verstädterung ist mitverantwortlich für den Artenschwund, gleichzeitig ist die Biodiversität in Stadtgebieten inzwischen größer als auf dem Land.
Imkern in der Stadt ist hochpopulär –  in Berlin allein gibt es über 1000 städtische Imker*innen und jedes Jahr werden mehrere Hundert  Jungimker*innen neu ausgebildet. Durch die Industrialisierung der Landwirtschaft, den massiven Einsatz hochtoxischer Pestizide (#Glyphosat, #Neonicotinoide), aber auch durch die Überalterung ist es vielerorts auf dem Land schwierig geworden zu imkern und von der Bienenhaltung auskömmlich zu leben. Die Bienen finden dort keine Nahrung mehr, sie müssen oft bereits ab Sommer gefüttert werden und sie werden vergiftet.
Wir leben zudem in dynamischen Systemen. Beim Honig ist es wie bei der Milch: der gängige Marktpreis bildet nicht mehr den tatsächlichen Aufwand für die Herstellung eines handwerklichen Produktes ab. Die Honige im Supermarktregal bestehen aus vielen Herkünften, häufig aus Importen und werden dann auf wenige gängige Geschmacksbilder verschnitten und gemischt.
Beim diesjährigen Stadthonig-Fest teilen sich handwerklich arbeitende Imker*innen – jeweils als Tandem aus Stadt und Land, Stände in den Prinzessinnengärten. An diesen erfahren Sie etwas über die Unterschiede von Land-Blütenhonig und Stadt-Bienenhonig. Sie können verkosten und kaufen. Wir beschäftigen uns mit den Qualitätsmerkmalen für naturbelassenen Honig, allgemeinen Verbraucherinformationen, Honiganalysen und Schadstoffen. Ausserdem gibt es Wissenswertes zum Thema Bienenweide und Trachtpflanzen, wesensgemäße Bienenhaltung und Waldbienenhaltung.
Slow Food, Mellifera, La Via Campesina, Bündnis gegen Ackergifte  informieren über ihre Arbeit und die Initiative ‚Bienen machen Schule‘ der Mellifera Regionalgruppe Berlin bereitet ein Kinderprogramm vor.

Ort: Prinzessinnengärten
Datum: 3. September 2016
Zeit: 12 bis 20 Uhr

Ablauf:

12 Uhr     Begrüßung: Wie Bienen unser Leben bereichern – und was sie (dafür) zum Leben brauchen
13 Uhr    Vortrag: Trachtpflanzen in der Stadt und das Verschwinden von Brachen
14 Uhr     Führung: die Prinzessinnengärten
15 Uhr    Führung: Bienen und wesensgemäße Bienenhaltung in den Prinzessinnengärten
16 Uhr    Führung/Vortrag: Waldbienenhaltung – die Klotzbeuten in den  Prinzessinnengärten
20 Uhr       Filmvorführung: »Landstück« von Volker Koepp (2016)