Urbane Laborsituation

Der Tagesspiegel hatte einen Gestaltungsentwurf für den Moritzplatz in Auftrag gegeben und ihn in einer Podiumsrunde mit Akteuren vor Ort zur Diskussion gestellt:

Marco Clausen von der Initiative Prinzessinnengarten kann mit solchen Ideen nichts anfangen – mit einem „fertigen Entwurf, den man rahmt und dann an die Wand hängt. Die Probleme hier sind nicht ästhetischer Natur, sondern sozialer. Und die löst man nicht mit Blockrandbebauung“. Für ihn kann sich das Potenzial eines Platzes nur durch Partizipation der Anwohner entfalten. Und das sei ein Prozess mit offenem Ausgang, der schon im Gange sei. Unter anderem durch das Engagement der Menschen im Prinzesinnengarten.

In Bezirksbürgermeister Franz Schulz (Grüne) findet Clausen einen Unterstützer: „Am Moritzplatz ist eine urbane Laborsituation entstanden, eine Keimzelle städtischer Nachhaltigkeit.“ Was hier ausprobiert werde, könne stadtweite Diskussionen anstoßen. „Ich bin nicht sicher, was hier in fünf Jahren sein wird“, sagte Schulz. Und das sei gut so. Man müsse nicht jede Brache gleich bebauen. „Vielleicht gibt es in zehn Jahren bessere Ideen.“