Die erste der Abendveranstaltungsreihe im Rahmen der KloKultur Woche in den Prinzessinnengärten:

Michael Holzwarth erkundet in seinem Essay einige wichtige soziale Funktionen der Toilette – dabei besonders die Möglichkeit das Klo zu einem Refugium zu machen. Sei es um einer unangenehmen Situation zu entfliehen, ein langweiliges Gespräch zu unterbrechen, oder den Bullshit eines Schwätzers per Telefon einem kurzen Faktencheck zu unterziehen. Für wieder andere wird das Klo zu einem existenziellen Ort – für den, der an einer schüchternen Blase leidet und sich nur in absoluter Privatheit erleichtern kann oder für einen Kriegsgefangenen, für den es Symbol und Trauma völligen Ausgeliefertseins wird, in der Gefangenschaft nicht einmal einen solche kleinen Schutzraum zum bei-sich-Sein aufsuchen zu können. Doch wird auch das Schöne und Erhabene des Klos zur Sprache gebracht – als Ort des Kackkomunismus und der poetischen Inspiration.
Im Anschluss an die Lesung leitet Michael Holzwarth eine Schreibwerkstatt (5 – 55 Minuten) zum Klo, was mitunter zu erstaunlichen Veränderungen der eigenen Klo-Beziehung führen kann. Bei entsprechend ausgearbeiteten Texten hilft der Autor gerne bei der Publikation.