22.07. Erst die Arbeit und dann …

Etwa 150 Leute haben sich in den Prinzessinnengarten aufgemacht, um bei dem von urbanophil organisierten Kurzfilmabend mehr über Gärten in der Stadt zu erfahren. Aber vor der Kultur kommt die Agrikultur, und daher gab es ersteinmal nicht nur eine Führung durch den Garten, sondern auch die Gelegenheit sich die Hände schmutzig zu machen. Pünktlich zum Filmanfang kam dann das lange ersehnte Nass von oben. Der urbanen Landwirt freut sich über beides: Sonne wie Regen.


Grüner style

stylemag.net sagt: „Nicht um einen postpubertären Dumme-Jungen-Streich, sondern um ein partizipatives System zur Rückeroberung des urbanen Raumes handelt es sich bei dem Projekt Prinzessinnengarten in Kreuzberg.“


10.07. Trockenstress und Radio

40 Grad im Schatten und seit Wochen kein Regen, das bedeutet Trockenstress für Pflanze, Tier und Menschen. Die einen müssen ausreichend gegossen werden, die anderen stecken die Füße ins Wasser, aber am schlauesten machen es die Bienen. Sie bilden außerhalb des Stocks einen sogenannten „Bienenbart“, nichts anderes als eine lebendige Klimaanlage, bei der durch kollektives Flügelschlagen ein kühlender Luftstrom erzeugt wird.

Und wer mit dem Auto an den See gefahren ist, der hat uns vielleicht auf  Deutschlandradio Kultur  über unser „fröhlich-chaotisch Paradies“ – so die Ankündigung – plaudern hören:

Die Sendung „Radiofeuilleton – Im Gespräch“ gibt es in zwei Teilen hier zum nachhören


Galabau und Starbehausungen

Zusammen mit einigen Helfern haben Asa und Bennar am Gartenarbeitstag die Ausstellung „Die Ordnung der Kartoffeln“ aufgebaut. Caroline hat ihre selbstgebauten Starenhäuser aufgehängt und Robert arbeitet fleißig weiter daran, die leeren Milchtüten aus unserem Gartencafé in Minibeete umzuwandeln.


Besuch aus Bombay, New York, der Bretagne und Schleswig

Zu Besuch bei uns war Jens Mittelsten Scheid, dieses Jahr ausgezeichnet mit dem Deutschen Stifterpreis und Gründer der Stiftungsgmeinschaft anstiftung & ertomis, der wir nicht wenige unserer Beete zu verdanken haben. Mit Tom Angotti, Stadtplaner aus New York, Stadtteilaktivist in Brooklyn und seit jüngstem Gründer einen eigenen City Farm haben wir über das Gärtnern in der Stadt und seine Auswirkungen auf die Nachbarschaft gesprochen. Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) hat gemeinsam mit plan 2,  Mellowpark und uns neue Pläne zur Eiunbindung von Jugendlichen ausgeheckt. Katrin Bohn, Architektin an der University of Brighton und Gastprofessorin für Stadt und Ernährung an der TU Berlin, war mit einer Gruppe von Studierenden zu Besuch, darunter Gautam Muralidharan, Ninjagärtner in Bombay. Die Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde hat eine Exkursion zu uns gemacht ebenso wie das Seminar „Gärtnern in der Stadt“ der Kunsthochschule Weissensee. Marc und Josiane von der Grünen Partei in der Bretagne waren auch da. Einer der wichtigsten Besuche aber war meine Mutter. Sie, die der Stadt sonst eher skeptisch begegnet, fühlte sich im Garten wie in einem kosmopoliten Dorf. Mit all den Menschen aus allen Himmelsrichtungen einen Garten pflegen und sich unterhalten, so könne sie sich auch ein Leben in der Stadt vorstellen.