Im Rahmen des Projekts „Locating and Figuring Care and Commons in the Rurban Realm“ haben wir mit der Nachbarschaftsakademie an dem Workshop „Resilience en réseau“ der université civique R-Urban teilgenommen.
Ziel des Projektes zu Sorge und Gemeingütern ist es, in Zusammenarbeit mit Atelier d‘architecture autogérée (aaa) ein nes Curriculums zum Thema kollektives Lernen zu erarbeiten. Gefördert wird das Projekt durch „Perspektive. Fonds für zeitgenössische Kunst und Architektur“ (Bureau des arts plastiques, Institut français Deutschland und Französischen Botschaft).
R-Urban hat in Colombe bei Paris eine weithin beachtetes, preisgekröntes und international ausgestelltes Pilotprojekt zu partizipativer und resilienter Stadtentwicklung umgesetzt. Die neue rechte Stadtregierung möchte das urbane Landwirtschaftsprojekt Agrocité dennoch zerstören und durch einen temporären Parkplatz ersetzen. Dagegen wehrt sich R-Urban, vor Gericht, mit einer Petition, aber auch mithilfe unterstützender Netzwerke.
Emmanuelle Bouffé von ZAD patate hat mit uns im Vorfeld des Workshop Gartenintitaiven besucht, unter anderem solche bei denen die Landnutzung unsicher ist.
AAA und R-Urban
Anlässlich von COP 21 hat das atelier d’architecture autogérée die Strategie „R-Urban“ vorgestellt, die zu einer kollaborativen und ökologischen Lebensweise beitragen soll. In Colombos, einem nördlich von Paris gelegenen Vorort gestarteten, hat aaa mit dem Recyclab und der Agrocité zwei Piloteinheiten eingerichtet. Diese reduzieren den CO2-Ausstoß um 40%, Verwenden 45 % recycelte Materialien und und reinigen 100 % des verwendeten Grauwassers.
Diese Pilotprojekte haben gezeigt, dass Menschen die Möglichkeit haben, sich in ihrem lokalen Umfeld aktiv für den Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen auf diesem Planten zu engagieren. AAA plant, mit Hilfe von einem breiten Netzwerk aus UnterstützerInnen, zivilgesellschaftlichen Organisationen, Politik und
Verwaltung, weitere Piloten in und um Paris aufzubauen. Sie werfen insbesondere für die kommende Generationen die Fragen auf, welche ökonomischen Modelle wir implementieren müssen, welche resilienten Ernährungssysteme wir aufbauen müssen, wie wir Ressourcen nachhaltig nutzen und wie wir den sozialen Zusammenhang in Städten stärken können, um den zukünftigen ökologischen, sozialen und ökonomischen Herausforderungen gewachsen zu sein.
Der Workshop „Resilience en réseau“
Der Workshop „Resilience en réseau“ hat in einem temporären Pavillon unmittelbar vor dem Pariser Rathaus ein Netzwerk von 65 VertreterInnen aus zivilgesellschaftlichen Organisationen, kommunaler Verwaltungen, Architekten und Urbanisten, Studierenden und Gemeinschaftsgärten zusammengeführt, um im Sinne „kollektiven Lernens“ multi-disziplinärer Expertise, Kompetenzen und praktischen und organisatorisches Wissen wechselseitig auszutauschen.
Als Auftakt haben sich resiliente, partizipative und Bildungs-Projekte aus der Region Paris, London, Brüssel und Berlin vorgestellt, darunter R-Urban-Wick London (Andreas Lang), Prinzessinnengarten und Nachbarschaftsakademie Berlin (Asa Sonjasdotter und Marco Clausen), Community Land Trust Brüssel (Sophie Gesellen), Atelier International Grand Paris (Andrei Feraru), La Nef (Amandine Albizatti), R-Urban IDF (Constantin Petcou) und das R-Urban Netzwerk (Doina Petrescu)