Der alljährliche Pflanzentauschmarkt in Kooperation mit Social Seeds war dieses Jahr wieder bestens besucht und von strahlendem Sonnenschein begleitet. Ca. 2500 BesucherInnen kamen vorbei um Jungpflanzen einzutauschen, bei regionalen HändlerInnen mit alten Gemüse-Sorten und samenfestem Saatgut einzukaufen, sich bei den Initiativenständen über wesensgemäße Bienenhaltung, autofreies Reisen oder Aufforstungsprojekte zu informieren oder am ReFashion-Refood-Auftaktfestival teilzunehmen, in dem mit Pflanzen gefärbt wurde, Lebensmittelrette zu bestem Essen verkocht und Studenten der Humboldt-Universität Vorträge über die Kommunikation von Pflanzen hielten. Schön war’s!
Einträge von: Svenja
Landwirtschaft ohne Tiere?
In Herbst und Winter hat man als gärtnernder Mensch endlich Mal Zeit wieder über den Gartenrand zu schauen. So waren letztes Wochenende ein paar von uns auf der Burg Lohra in Thüringen auf den Bio-Veganen Landbautagen. Hier wurden die Möglichkeiten und offenen Fragen einer Landwirtschaft erkundet, die ganz ohne Tiernutzung auskommt. Ziel der Initiatiorenvereinigung ‚Bund für vegane Lebensweise‘ (BVL) ist nicht nur, die Tierhaltung runterzufahren, sondern auch die Abhängigkeit von tierischen Düngemitteln, zum Beispiel im Gemüsebau, aufzulösen, da sie u.a. auch die Massentierhaltung durch Abnahme ihrer ‚Abfälle‘ unterstützt. Dieses Ziel, die Erfahrungen bereits praktizierender LandwirtInnen und die Ausgestaltung des angedachten Biovegan-Siegels haben auf jeden Fall genug Diskussionsstoff für ein prall gefülltes, spannendes Wochenende hergegeben. Und bei uns unter anderem die Frage hinterlassen, wie wir denn nun am besten mit unseren Schneckeninvasionen umgehen …
Winter-PflanzenpatInnen gesucht
Noch stehen die Basilikumsorten im Gewächshaus und blühen fröhlich vor sich hin, aber in den kommenden Tag wird die Küche ihn für ein leckeres Herbstmahl in den Topf werfen. Um den ersten Frost sind wir ja neulich nur knapp drumrum gekommen und so suchen wir für alle unsere mehrjährigen, nicht winterharten Pflanzen PflanzenpatInnen. In jedem Fall bräuchte es ein helles Fenster gen Süden und optimalerweise sogar einen etwas kühleren Raum, die Pflanzen müssten direkt am Fenster stehen. Mit dabei wären so nette Kandidaten wie Zitronengras, verschiedenste Chilisorten oder auch das essbare ausdauernde Eiskraut (aptenia). Meldet euch, auch wer nur eine Pflanze unterbringen könnte, wir würden uns freuen und euch natürlich mit Pflegetipps versorgen.
Es war ein Fest!
Letzten Samstag fand das Gartenfest im Flüchtlingsheim Marzahn-Hellersdorf statt, welches wir in Zusammenarbeit mit dem Kinder- und Jugendbeteiligungsbüro Marzahn-Hellersdorf, dem Heim selbst und vielen tollen Beteiligungsangeboten organisiert haben. Einen großen Dank an alle HelferInnen, auch wenn am Ende allen die Ohren geklingelt haben war es ein sehr schöner Tag!
Ausstellung ‚Bodenschutz Urban‘ im Prinzessinnengarten
Vor einer Woche fand die Eröffnung der Ausstellung ‚Bodenschutz Urban‘ im Prinzessinnengarten mit einem Aktionstag statt. In einer Fahrradexkursion wurden Eigenschaften und Besonderheiten urbaner Böden, zusammen mit Thomas Nehls (TU Berlin), Patrick Konopatzki (UfU e.V.) und Svenja Nette (Prinzessinnengärten), erkundet und im Hochbeetbau- und Kompostworkshop mit Robert Shaw (Prinzessinnengärten) wurde Teilnehmenden gezeigt, wie sie selbst Boden in der Stadt schaffen und nutzen können. In einem Stadtspaziergang haben Dr. Ina Säumel (TU Berlin) und Marco Clausen (Prinzessinnengärten) das Thema der Entwicklung von Stadtbrachen beleuchtet. Prof. Dr. Dagmar Haase (HU Berlin und UFZ Leipzig) hat in einem Vortrag die Ökosystemdienstleistungen urbaner Böden erläutert und im anschließenden Podiumsgespräch waren Amy Green (Institute for Advanced Sustainability Studies, IASS), Sabine Hilbert (Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt Berlin), Klaus Mindrup (Mitglied des Bundestages, Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit) und Marco Clausen (Prinzessinnengärten) im Gespräch mit dem Publikum über die Wechselwirkungen zwischen urbanen Böden und Stadtentwicklung.
Die offene Ausstellung, die vom Unabhängigen Institut für Umweltfragen (UfU e.V.) konzipiert wurde, wird noch bis Saisonende im Prinzessinnengarten zu sehen sein und im nächsten Jahr bundesweit weiterziehen. Bei Nachfragen und Interesse am Ausstellen der Wanderausstellung, bitte das UfU kontaktieren.
Sommerfest an der Berlinischen Galerie
Am Samstag fand an der Berlinischen Galerie das Sommerfest statt. Zusammen mit Klienten der benachbarten Lebenshilfe, AnwohnerInnen, vielen Kindern und BesucherInnen der Berlinischen Galerie haben wir in der Nähe des diesjährig angelegten Gartens zusammen Kräutersirup abgefüllt und frisches Pesto von Basilikum aus unserem Gewächshaus gemacht. Derweil wurde das pflanzengefärbte Seidentuch zusammengenäht vom Atelier Bunter Jakob, um am Abend auf der langen Tafel als Tischtuch für das gemeinsame Abschlussessen zu dienen. Ein schöner Abschluss für das Gartenjahr an der Galerie, in einem Garten der Integration schafft zwischen den verschiedenen AnwohnerInnen und Nutzerinnen und gleichzeitig Themen der Ökologie und des Essens in der Stadt thematisiert. (SN)
ReFashion ReFood Festival im Prinzessinnengarten
Gestern fand das ReFashion ReFood-Festival im Prinzessinnengarten statt. Am Vortag fand eine Netzwerkveranstaltung im betahaus zum Umdenken unserer Mode- und Lebensmittelströme statt; etwa 200 BesucherInnen kamen zum darauffolgenden Festival, das viele Mitmachmöglichkeiten zum Beispiel zum Färben mit Pflanzen, Nähen aus Fahrradschläuchen, Umnutzen von Altkleidern oder das Bauen von DIY Recyclingmöbeln bereithielt. Stände informierten über direkte Lebensmittelvermarktung oder die Herkunft unserer Kleidung, der offene Gartenarbeitstag und drei offene Führungen fanden statt und am Abend gab es nach Musik und Theater ein leckeres offenes Waste Cooking-Buffet sowie ein Open Air Kino Screening vom Film ’10 Milliarden – Wie werden wir alle satt?‘.
Krummes Gemüse & Ernährungssouveränität
Ein voller Tag war es gestern, der Morgens mit einer Pressekonferenz zum Projekt ‚Teller statt Tonne‘ gestartet ist, samt frischer Salaternte aus dem Prinzessinnengarten und dem Verkochen von zuvor ‚gerettetem‘ Krummgemüse eines Brandenburger Hofes. Lotte Herschoop (Slow Food Deutschland) und eine am Projekt teilnehmende Klasse der Emmi-Noether-Schule haben zusammen das Projekt vorgestellt, in dem SchülerInnen auf Bauernhöfen selbst erfahren können, warum manches Gemüse nicht im Handel landet, wie dies zum komplexen Thema der Lebensmittelverschwendung beiträgt und was sie tun können, um diese zu verringern. Mit dabei waren auch Dr. Ursula Hudson (Vorsitzende Slow Food Deutschland e.V.) und Edward Mukiibi (Vizepräsident Slow Food international), der gleich am Abend auch sein Projekt ‚10,000 Gardens in Africa‚ im Rahmen der Abendveranstaltung vorgestellt hat. Hier war das Thema ‚Ernährungssouveränität: Gärten als Orte des Sozialen Wandels‘. In einer Podiumsdiskussion haben verschiedene Initiativen ihr Engagement vorgestellt, von Saatgutschmuggel in Krisengebiete (The 15th Garden/Julia Bar-Tal & Rasha Qass Yousef) über einen Garten für Geflüchtete in Berlin (Über den Tellerrand Wachsen), die Stärkung kleinbäuerlicher Handlungsmöglichkeiten (nyéléni.DE/Paula Gioia) oder die Umweltbildung im Garten und den Aufbau sowie Betreeung von Schulgärten (Prinzessinnengarten/Svenja Nette). Den Abend über haben zwei somalische Köche von Über den Tellerrand Kochen Essen aus ihrer Heimat gekocht und die etwa 80 BesucherInnen bis in die Nacht verköstigt.
Kräuterworkshops mit Burkhard Bohne
Letzten Samstag fand der erste von mehreren kostenlosen Kräuterworkshops mit Burkhard Bohne im Prinzessinnengarten statt. Trotz des regnerischen Wetters bestimmten, säten, pikierten und topften die knapp 20 Teilnehmenden Salbei, Kümmel, Ysop, Malve und Basilikum und lernten Anwendungen der Kräuter sowie Wissenswertes über den Start in die Saison, die mit der Anzucht beginnt. Der nächste Termin findet am 8.6. statt, Anmeldungen laufen unter diesem Link.
Raus aus dem Winterschlaf
Gestern hat die Sonne alle rausgetrieben, der Prinzessinnengarten hat schon Mal probeweise die Tore geöffnet und wir haben geschaut, was der Winter uns so hinterlassen hat. Die Kaninchen haben viel vom Kohl stehen lassen, die Lenzrosen blühen auf und auch das Litschi-Tomaten Saatgut scheint gut über die kalten Wochen gekommen zu sein. Bald dürften die ersten Hummelköniginnen fliegen und sich über die blühenden Weiden freuen. Bis es dann aber richtig losgeht, dauert es bestimmt noch bis Mitte/Ende März. Aber an sonnigen Tagen sind wir jetzt öfter mal wieder da, wer mag kann ruhig vorbeischauen und die Nase in die Frühlingssonne halten oder auch mithelfen, den Garten wieder fit für die nun siebte Saison zu bekommen. (SN)