Topic: Landwirtschaft

Besuch im italienischen Tesino

 

IMG_5962

 

 

 

 

 

Julia und Mara aus dem Prinzessinnengarten waren vom 12 bis 16 März in das italienische Dorf Tesino eingeladen. Dort haben sie sich unter anderem über die soziale und ökonomische Situation des Dorfes informiert, an einem Baumschnitt Workshop teilgenommen, die Stadtverwaltung, das Öko-Museum, die Bibliothek und die potenzielle Fläche eines Gemeinschaftsgartens besucht. Für das Dorf haben sie eine passende Saatgutmischung mitgebracht, die Matze, der Gärtner des Prinzessinnengartens,  für sie vorbereitet hatte und sie haben einen Vortrag zum Prinzessinnengarten gehalten. 

IMG_6016

Um mehr über die alten Traditionen des lokalen Bohnenanbau zu erfahren, haben Julia und Mara mehrere Interviews und Gesprächsrunden mit alten Menschen geführt, die in der Landwirtschaft tätig waren. Hintergrund der Gespräche war die Frage, wie man Jugendliche dazu motivieren kann, sich mit der Landwirtschaft zu beschäftigen: Was könnte die Gemeinde Tesino tun, um die Abwanderung der Jungen zu vermeiden? Diskutiert wurde über nachhaltigen Tourismus, nachhaltige Beschäftigungsmöglichkeiten sowie über ökologische Landwirtschaft. Für die Jugendlichen des Dorfes wurde ein  Fragebogen entwickelt und verteilt. 

20160316_093404_1

Historisches Foto Saatgutverkauf von Tür zu Tür

 

 


ReFashion ReFood Festival im Prinzessinnengarten

Gestern fand das ReFashion ReFood-Festival im Prinzessinnengarten statt. Am Vortag fand eine Netzwerkveranstaltung im betahaus zum Umdenken unserer Mode- und Lebensmittelströme statt; etwa 200 BesucherInnen kamen zum darauffolgenden Festival, das viele Mitmachmöglichkeiten zum Beispiel zum Färben mit Pflanzen, Nähen aus Fahrradschläuchen, Umnutzen von Altkleidern oder das Bauen von DIY Recyclingmöbeln bereithielt. Stände informierten über direkte Lebensmittelvermarktung oder die Herkunft unserer Kleidung, der offene Gartenarbeitstag und drei offene Führungen fanden statt und am Abend gab es nach Musik und Theater ein leckeres offenes Waste Cooking-Buffet sowie ein Open Air Kino Screening vom Film ’10 Milliarden – Wie werden wir alle satt?‘.


Krummes Gemüse & Ernährungssouveränität

Fotos: Sharon Sheets/Slow Food

Ein voller Tag war es gestern, der Morgens mit einer Pressekonferenz zum Projekt ‚Teller statt Tonne‘ gestartet ist, samt frischer Salaternte aus dem Prinzessinnengarten und dem Verkochen von zuvor ‚gerettetem‘ Krummgemüse eines Brandenburger Hofes. Lotte Herschoop (Slow Food Deutschland) und eine am Projekt teilnehmende Klasse der Emmi-Noether-Schule  haben zusammen das Projekt vorgestellt, in dem SchülerInnen auf Bauernhöfen selbst erfahren können, warum manches Gemüse nicht im Handel landet, wie dies zum komplexen Thema der Lebensmittelverschwendung beiträgt und was sie tun können, um diese zu verringern. Mit dabei waren auch Dr. Ursula Hudson (Vorsitzende Slow Food Deutschland e.V.) und Edward Mukiibi (Vizepräsident Slow Food international), der gleich am Abend auch sein Projekt ‚10,000 Gardens in Africa‚ im Rahmen der Abendveranstaltung vorgestellt hat. Hier war das Thema ‚Ernährungssouveränität: Gärten als Orte des Sozialen Wandels‘. In einer Podiumsdiskussion haben verschiedene Initiativen ihr Engagement vorgestellt, von Saatgutschmuggel in Krisengebiete (The 15th Garden/Julia Bar-Tal & Rasha Qass Yousef) über einen Garten für Geflüchtete in Berlin (Über den Tellerrand Wachsen), die Stärkung kleinbäuerlicher Handlungsmöglichkeiten (nyéléni.DE/Paula Gioia) oder die Umweltbildung im Garten und den Aufbau sowie Betreeung von Schulgärten (Prinzessinnengarten/Svenja Nette). Den Abend über haben zwei somalische Köche von Über den Tellerrand Kochen Essen aus ihrer Heimat gekocht und die etwa 80 BesucherInnen bis in die Nacht verköstigt.

(mehr …)


FieldWorks Berlin Cotonou

Bilder zum „AgriKulturForum“ des Projekts „FieldWorks“ im Prinzessinnengarten. Zwei partizipative Forschungsgruppen haben sich in Berlin und in Cotonou (Benin) auf ins „Feld“ gemacht und mit PraktikerInnen, Forschenden und ExpertInnen über zukunftsfähige Formen der Landwirtschaft gesprochen. Die Ergebnisse wurden  in Form von Ausstellungsbeiträgen, einer Informellen Akademie sowie Workshops präsentiert. Themen waren unter anderem Bienen, Böden, gärtnerische Praxis in der Satdt, urbane Landwirtschaft, Verpackungen, Solidarische Landwirtschaft, Dumpstern, Permakultur, alternative Anbaumethoden, Nahrungsmittelsouveränität, Gemeingüter, Sortenvielfalt und Saatgutgewinnung, Community Mapping, Geschmacksvielfalt und Verbraucherverhalten. (Programm INFORMELLE AKADEMIE als PDF)


Informelle Akademie im Prinzessinnengarten

InformelleAkademie

Im Rahmen des deutsch-beninischen FieldWorks-Projekts haben wir im Prinzessinnengarten eine INFORMELLE AKADEMIE und Workshops durchgeführt. Die BesucherInnen hatten die Möglichkeit an offenen Tischen mit ExpertInnen, PraktikerInnen und den TeilnehmerInnen des partizipativen Forshcungsprojektes aus Berlin und Cotonou (Benin) ins Gespräch zu kommen und mehr zu erfahren über zukunftsfähige Formen der Landwirtschaft. Es ging unter anderem um Bienen, Böden, gärtnerische Praxis, urbane Landwirtschaft, Verpackungen, Solidarische Landwirtschaft, Dumpstern, Permakultur, alternative Anbaumethoden, Sortenvielfalt und Saatgutgewinnung, Community Mapping sowie Verbraucherverhalten. Mit dabei der Linsenbauer Woldemar Mammel, Svenja Nette, Matthias Wilkens und Felix Haberscheid und unser Imker Heinz Risse aus dem Prinzessinnengarten, Christian Heymann vom Speisegut, Moritz Reckling vom ZALF, der Permakulturdesigner Thomas Noack, Martin Höfft vom Café Botanico, Johannes Erz vom Bauernhof Erz, Marie Delaperrière vom ersten Unverpacktladen, Diego Maronese und Mario Modest von der Hofgemeinschaft Spörgelhof, Gbeognin Mickael Houngbedji, Nicole Amoussou, Christin Kolbe, die Autorin des „Regionfilms“ Lea Schulz, der Agroforstwirt Stephan Seidemann, die Saatgutexpertin Gunilla Lissek-Wolf vom Social Seeds, der Mappingaktivist Tdchand Msilikale und der Kochlehrling Josha Karlborg. Das Programm INFORMELLE AKADEMIE als PDF

Organisiert, gestaltet und begleitet wurde die Informelle Akademie und die Workshops von den FieldworkerInnen Pedro Adjafon, Emmanuel Agboton, Cecilia Antoni, Lea Bassabi, Marco Clausen, Edgar Deguenon, Diana Diekjürgen, Lisa Gutermuth, Christin Jensen, Lina Jukonyte, Ophélie Karoni, Susanne Kober, David Aybdélé Labintan, Beatrice Lange, Alcade Christel Segnon, Alvirès Sessy, Erik Stein und Caroline Wolf

 


Die Rettung der „Alb-Leiser“

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Zusammen mit dem Linsenbauern Woldemar Mammel, Benni Härlin vom 2000 m²-Projekt, Slow Food Berlin und dem „FieldWorks Berlin Cotonou“-Projekt gab es im Prinzessinnengarten einen Workshop zum Ausdreschen von Alblinsen und zum Spätzlemachen. Der Hintergrund: Mitte der Achziger Jahre startete Woldemar Mammelden auf der Schwäbischen Alb den Versuch, wieder Linsen in Deutschland anzubauen. Aufgrund der Importe aus anderen Anbaugebieten auf der Welt waren diese Mitte des 20 Jahrhunderts von den Äckern verschwunden. Saatgut für die ursprünglich auf der Schwäbischen Alb angebauten Linsen war nicht mehr aufzutreiben, sie galt als ausgestorben. Erst 2006 enteckt Klaus Lang, ein Freund Mammels, die Linse im Wawilow Institut in St. Petersburger (einer der größten Sammlungen genetischen Pflanzenmaterials weltweit). Durch sorgsame Vermehrung der ursprünglich 350 aus Russland mitgebrachten Saatlinsen ist es gelungen, dass inzwischen über 70 Bio-Betriebe Späths Alblinse anbauen und sich zu Erzeugergemeinschaft für die „Alb-Leisa“ zusammengeschlossen haben. Sie wird ausschließlich auf der Schwäbischen Alb angebaut. Die einzige Ausnahme bildet der  2000 m² Weltacker in Berlin Spandau.Während des Workshops hat Woldemar Mammel auch dem Prinzessinnengarten die seltenen Linsen zur Aussat geschenkt. Vielleicht ist schon in der nächsten Gartensaison der Moritzplatz einer von nur drei Anbauorten weltweit dieser seltenen Linse mit bewegter Geschichte. (Die Darstellung basiert auf den Recherchen von Cecilia Antoni, TeilnehmerInnen des FieldWork Berlin Cotonou Projektes)


Food Policy Council

Bild: Marco Clausen*

Am Wochenende vom 15.-17.8. gab es unter dem Titel „Ressourcen(irr)wege: globale Rohstoffe, lokale Wende“ eine Strategietour durch Berlin, organisiert von INKOTA, Germanwatch und powershift. 30 TeilnehmerInnen haben Orte besucht, die sich mit Rohstoffen, Energie und Landwirtschaft auseinandersetzen und über Strategien diskutiert, was wir lokal verändern können, um besser mit den Grenzen unseres Planten umzugehen. Bei ihrem Besuch am Moritzplatz ging es zunächst, um die Arbeit des Prinzessinnengartens und die urbanen Landwirtschaft. Danach hat Beatrice Walthall (AG Stadt und Ernährung) das Konzept der „Food Policy Council“ vorgestellt. Der erste eines solchen aus unterschiedlichsten Vertreter*innen aus Zivilgesellschaft, Politik und Wissenschaft zusammengesetzter Ernährungsrat ist 1982 in Knoxville (Tennessee) unter dem Eindruck entstanden, dass viele Menschen selbst in der reichen USA keinen Zugang zu angemessenen Lebensmitteln haben. Inzwischen gibt es in Nordamerika 193 solcher Räte, die sich durch Politikberatung, Forschungsarbeit, Ernährungsbildung, die Erarbeitung von Strategien und Umsetzung lokaler Projekte für ein nachhaltiges, gerechtes und effizientes Nahrungsmittelsystem einsetzen.

*Das Bild zeigt ein Huhn auf dem Hof von Hanna und Johannes Erz im Oderbruch


Prinzessinnengarten-Kaffee aus Bohnen von unabhängigen Kooperativen

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Der Prinzessinnengarten hat jetzt seinen eigenen Kaffee: nachhaltig und fair angebaut und in einem kleinen Röstkollektiv verarbeitet. Oliver und Nadine von  Five Roaster rösten einen speziell für unsere Gäste abgestimmten dunklen Espresso mit hohem Robusta-Anteil. Der Kaffee wird zu fairen Preisen direkt aus selbstverwalteten und ökologisch arbeitenden Kooperativen in Honduras, Guatemala und Ecuador bezogen. (mehr …)


Freie Zucchini für freie Bürger

Dank foodsharing hat gestern ein Biobetrieb aus der Lutherstadt Wittenberg 600 Kilo frische Zucchini im Prinzessinnengarten verteilt, die zu groß für die Normen des Handels waren. Dem Bauer tat es leid um die gute Ware, er hat sie kurzerhand in einen Sprinter gepackt und nach Kreuzberg gekarrt; wo reger Andrang herrschte. Innerhalb einer halben Stunde hat jede Zucchini ihre Liebhaber gefunden. (SN) Bericht in der Abendschau