Wir können selbst gar nicht richtig glauben, wie früh es dieses Jahr schon losgehen kann. Letzte Woche war der erste Tag der Saison: wir haben kräftig aufgeräumt, Pflanzen ausgeputzt und sogar schon ein paar Testbeete mit Zuckererbsen, Radieschen und dicken Bohnen gesät. Und kommenden Donnerstag fangen auch die Gartenarbeitstage wieder an, zum gemeinsam Gärtnern, Lernen und Frühlingssonne genießen. Wir freuen uns auf euch!
Einträge von: Svenja
Kartoffelfest 2013
Goldener Oktober und bunte Kartoffeln: beim diesjährigen Kartoffelfest hatten vor allem die Kinder wieder den größten Spaß: eine Art Goldfieber kommt auf beim Wühlen in ausgeschütteten Säcken, und Staunen beim Finden der rosa, blauen oder gebogenen Kartoffelsorten: dieses Jahr waren es 15 an der Zahl. In der nächsten Saison werden wir ein paar Versuchskreuzungen verschiedener Sorten anbauen, um zu schauen wie z.B. ‚King Edward‘ in Kombination mit dem ‚Rosa Tannenzapfen‘ schmeckt. Dieses Jahr hat Chefkoch Pierre einen runden Kartoffelteller nur mit Butter und Salz angeboten, um die verschiedenen Noten der diversen Sorten wahrnehmen zu können. Trotz der fleißigen Erntehelfer gibt es noch einige Kartoffelsäcke zu ernten und fast alle der 15 Sorten sind noch frisch geerntet zum Verkauf bei uns am Infocontainer.
Tagesseminar „Jetzt geht’s um die Karotte!“
Beratung Urbaner Gärten – Stettin
An zwei Wochenenden im Juli haben wir Workshops und Beratung für und in dem urbanen Garten Sasiedzki Ogrod (‚Nachbarschaftsgarten‘) in Stettin/Polen gegeben. Der Garten ist an ein lokales Theater angeschlossen, und dient unter anderem als Protestform gegen den Bau eines riesigen Parkhauses, sowie als erstes urbanes Gartenprojekt der Stadt. In den Workshops ging es um den Aufbau mobiler Hochbeete, die Nutzung städtischer Ressourcen und die Einbindung der Nachbarschaft.
Menschliche Kartoffelbestäubung
Åsa Sonjasdotter (potatoperspective) und Matthias Wilkens haben damit begonnen, die verschiedenen Kartoffelsorten im Prinzessinnengarten neu zu verkreuzen um zu schauen ob nicht eine neue, interessante Kartoffel dabei herauskommt. Üblicherweise werden Kartoffeln durch die Knolle, also vegetativ, vermehrt, womit man die selbe Sorte erhält. Wenn man aber das Saatgut aus den eigentlichen Früchten der Kartoffeln (die sich aus den Blüten heraus bilden und aussehen wie kleine grüne Tomaten) aussäht, erhält man Kartoffeln mit anderen genetischen Merkmalen, da sie sich verkreuzen mit nachbarlichen Kartoffeln. Normalerweise übernehmen Bestäuber (wie oben die Biene), den Bestäubungsdienst. Åsa und Matthias haben vor der Bestäubung Pollen von verschiedenen Sorten geerntet, getrocknet und ihn dann auf den Stempel aufgeschnittener Blüten jeweils anderer Sorten aufgetragen, bevor Insekten eine Chance zur Fremdbestäubung hatten. Die Blüte wird dann mit einem Teebeutel eingeschlossen, um weitere Bestäuber auszuschließen. Das resultierende Saatgut wird nächstes Jahr ausgesät werden, um im Herbst zu schauen, welche neuen Kartoffeln sich ergeben haben. Am Beispiel der Verkreuzung ‚La Ratte‘ x ‚Salad Blue‘ ist der Ablauf im Folgebild zu sehen (von links oben nach rechts unten):