
Nun kann man auch am Eingang, beim Vorbeifahren oder Vorbeispazieren schauen was diese Woche gerade so erntereif ist. Am Verkaufscontainer melden, Tüte & Messer bekommen, und loslegen! (mehr …)
Nun kann man auch am Eingang, beim Vorbeifahren oder Vorbeispazieren schauen was diese Woche gerade so erntereif ist. Am Verkaufscontainer melden, Tüte & Messer bekommen, und loslegen! (mehr …)
In diesem Sommer experimentieren die Brüder Guy und Erez in einem Wohnwagen mit dem Anbau von Sprossen. Guy erklärt die Motivation, aus der das Projekt MicroGreens entstanden ist: „Durchschnittlich reist unser Essen 1500 Kilometer, geht durch 28 verschiedene Hände und vergeudet eine Wahnsinnsmenge an wertvoller Energie. In diesem Prozess gehen auch viele der Nährstoffe verloren, die unser Körper und Geist eigentlich aufnehmen könnte. Wir glauben, dass frische Lebensmittel von Menschen angebaut dort angebaut werden sollten, wo sie auch leben, sogar in dichtbesiedelten Stadtgebieten.“
Der Trailer ist jeden Tag geöffnet. Man kann die Sprossen probieren und an Workshops zum Thema teilnehmen. Bei weiteren Fragen wendet Euch an: info@infarm.de
Links vom Eingang des Prinzessinnengartens findet sich ein Beet des Sarsarale e.V. Der Verein beschäftigt sich mit dem Anbau und der Verbreitung von Heilpflanzen in Westafrika, vor allem mit der Malariabehandlung und -prophylaxe mit dem Chinesischen Beifuß (Artemisia annua).
An zwei Wochenenden im Juli haben wir Workshops und Beratung für und in dem urbanen Garten Sasiedzki Ogrod (‚Nachbarschaftsgarten‘) in Stettin/Polen gegeben. Der Garten ist an ein lokales Theater angeschlossen, und dient unter anderem als Protestform gegen den Bau eines riesigen Parkhauses, sowie als erstes urbanes Gartenprojekt der Stadt. In den Workshops ging es um den Aufbau mobiler Hochbeete, die Nutzung städtischer Ressourcen und die Einbindung der Nachbarschaft.
Åsa Sonjasdotter (potatoperspective) und Matthias Wilkens haben damit begonnen, die verschiedenen Kartoffelsorten im Prinzessinnengarten neu zu verkreuzen um zu schauen ob nicht eine neue, interessante Kartoffel dabei herauskommt. Üblicherweise werden Kartoffeln durch die Knolle, also vegetativ, vermehrt, womit man die selbe Sorte erhält. Wenn man aber das Saatgut aus den eigentlichen Früchten der Kartoffeln (die sich aus den Blüten heraus bilden und aussehen wie kleine grüne Tomaten) aussäht, erhält man Kartoffeln mit anderen genetischen Merkmalen, da sie sich verkreuzen mit nachbarlichen Kartoffeln. Normalerweise übernehmen Bestäuber (wie oben die Biene), den Bestäubungsdienst. Åsa und Matthias haben vor der Bestäubung Pollen von verschiedenen Sorten geerntet, getrocknet und ihn dann auf den Stempel aufgeschnittener Blüten jeweils anderer Sorten aufgetragen, bevor Insekten eine Chance zur Fremdbestäubung hatten. Die Blüte wird dann mit einem Teebeutel eingeschlossen, um weitere Bestäuber auszuschließen. Das resultierende Saatgut wird nächstes Jahr ausgesät werden, um im Herbst zu schauen, welche neuen Kartoffeln sich ergeben haben. Am Beispiel der Verkreuzung ‚La Ratte‘ x ‚Salad Blue‘ ist der Ablauf im Folgebild zu sehen (von links oben nach rechts unten):
Das Internationale Festival Manchester hat uns eingeladen, um im Biosperic Project den Prinzessinnengarten vorzustellen und zusammen mit Experten über unterschiedliche Formen urbaner Landwirtschaft zu sprechen. Das Biospheric Project in Salford bei Manchester ist der Versuch, ein altes mehrgeschossiges Lagerhaus in ein Labor für ein lokales Nahrungsmittelsystem zu verwandeln. Es gibt Fisch- und Pilzzucht, Fenstergärten, Hühnern und Bienen auf dem Dach, einem Waldgarten und einem Lebensmittelladen, der Lebensmittelkisten aus regionalen und Bioprodukten in der Nachbarschaft vertreibt.
Kürzlich haben Andrea Baier, Christa Müller und Karin Werner ihren Band „Stadt der Commonisten. Neue urbane Räume des Do it yourself“ herausgegeben. Hier werden zentrale Projekte und Begriffe der urbanen Garten- und DoItYourself-Bewegung erklärt und wunderschön bebildert. In unserem „Treibhaus“ (eine Leihgabe des Syntopischen Salons) im Prinzessinnengarten stellen wir ein paar von ihnen vor.
Das gemeinsam mit Slow Food Berlin und vielen Berliner ImkerInnen organisierte Stadthonigfest im Prinzessinnengarten war wieder ein großer Erfolg. Hunderte Besucher haben sich über die unterschiedlichen Formen der Bienenhaltung in der Stadt informieren und bei Führungen zum Thema Trachtpflanzen über den Reichtum an Bienenweiden in der Stadt informieren können. Für die Kinder gab es wieder einen Malwettbewerb zum Thema Bienen in der Stadt. Tagesspiegel, Focus, Bildzeitung und der RBB haben berichtet
35 Kreuzberger ImkerInnen haben sich im Prinzessinnengarten getroffen und eine äußerst fachkundige und engagierte Diskussion über die Frage geführt, ob Schwärme in der Stadt verhindert oder zugelassen werden sollten. Trotz unterschiedlicher Philosophien bei der Bienenhaltung – zwischen konventioneller und wesensgemäßer Imkerei – war man sich einig, dass die Bienenhaltung in der Stadt von einem hohen Maß an Verantwortlichkeit und einer guten imkerischen Praxis geprägt sein sollte.
Uns hat eine Mail von Orhan aus Istanbul erreicht. Gemeinsam mit vielen Tausend Menschen kämpft er für den Erhalt des Gezi-Parks. Hier soll die letzte Grünfläche im Zentrum der Stadt einem Einkaufszentrum weichen. Dies hat zu einer Portestwelle gegen eine rücksichtlose Stadtentwicklungspolitik und eine autoritäres Politikverständnis geführt, die das Regime Erdogan mit Einsatz von Wasserwerfern und Tränengas gewaltsam zu unterdrücken sucht. Es geht nicht nur um die Bäume, heisst es zu den Gründen für den Protest immer wieder. Aber es ist sicher kein Zufall, dass gerade das Grün in der Stadt zum Auslöser des friedlichen Rufs nach einer anderen Stadt und einer anderen Gesellschaft geworden ist. Orhan wünscht sich daher, dass international Freiflächeninitiativen und Gemeinschaftsgärten die AktivistInnen im Gezi-Park unterstützen und kleine Gemüsebeete bauen, wie jene, die während des friedlichen Protest auf dem Taksim-Platz entstanden sind. Während des Gartenarbeitstages hat Slow-Food Berlin schon einmal einen Bostan (Obst- und Gemüsegarten bzw. -beete) im Prinzessinnengarten angelegt: Taksim ist überall.