Studie „Die neuen Gartenstädte“

NeueGartenstädte

„Die neuen Gartenstädte“, ist eine Studie von Ella von der Haide zu Kooperationsmöglichkeiten zwischen Kommunen und Gemeinschaftsgärten. Anhand von 34 best practice Beispielen aus Deutschland, Österreich, den USA, Kanada, Frankreich und Großbritannien will die Studie Kommunen ein Hilfsmittel an die Hand geben, um Ideen für Strategien und Kooperationsmöglichkeiten mit den Initiativen zu entwickeln. Die recherchierten Beispiele reichen von Maßnahmenpaketen zur Förderung von urbanen Gärten wie z.B. „Green Thumb“ in New York, über Rahmenplanungen für kommunale Ernährungsstrategien in Brighton oder die „BioMetropole Nürnberg“ bis hin zu visionären Planungen von Neubaugebieten wie Agropolis in München. Die Studie entstand im Auftrag der Münchner Stiftungsinitiative für urbanes Gärtnern. Ella von der Haide ist auch bekannt durch ihre Dokumentationsserie „Eine andere Welt ist pflanzbar“ über urbane Gärten in Nordamerika, Cape Town, Buenos Aires und Berlin. 

Hier kann die Studie kostenlosen heruntergeladen werden

 


Verlängerung für den Stadiongarten Zürich

Unsere Einladung in die Schweiz haben wir dazu genutzt, um zusammen mit Franzi (Gärtnerin in Berlin) und Micha (Fahrradkurier und Pizzakoch im Prinzessinnengarten) den Stadiongarten zu besuchen. Neben den Tribünenresten des ehemaligen Stadions der Grashoppers Zürich gärtnern hier über 100 Menschen, die für die Nutzung der Beete nichts zahlen müssen.

stadiongarten

Zürich West: ein Gartenidyll zwischen Baukränen

Trotz der schon kühleren Temperaturen war der Garten belebt, als wir am Samstag Vormittag mit den Rädern vorbeischauten. Das Backkollektiv brotoloco  – ein Ableger des Gemüsekollektivs ortoloco – war gerade dabei, Rundlinge in den beeindruckenden Lehmofen zu schieben. Begrüßt wurden wir von Wanda und Lolo. Lolo ist inzwischen – finanziert von der Stadt Zürich – hauptamtlicher „Brachenpfleger“. Zusammen haben uns die beiden den Garten gezeigt, die Philosophie dahinter erläutert und die Geschichte seines Entstehens und auch seines unverhofften Weiterlebens erzählt. (mehr …)


Winterthur Urban Forum

winterthur urban forum

Auf Einladung der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften haben wir am Winterthur Urban Forum mit einem Vortrag zur Bedeutung urbaner Gärten für eine partizipative und resiliente Stadtentwicklung teilgenommen. Dabei haben wir versucht sowohl die Potentiale von urbanen Gärten und ähnlichen sozialen und ökologischen Freiräume für eine zukunftsfähige Stadtentwicklung deutlich zu machen, aber auch auf die schwierige Rahmenbedingungen hingewiesen, wie etwa die zunehmende Privatisierung öffentlichen Eigentums, die sinkende Gestaltungsfähigkeit von Kommunen oder die ungleiche Flächenkonkurrenz von sozialen, ökologischen und Bildungsprojekten mit einem zunehmend global ausgerichteter Grundstücksmarkt. Die im Beitrag vertretene These war, dass es in den Städten eine Art „Freihandelszonen“ geben müsste, in denen unter teilweiser Aussetzung der bestehenden Reglementierungen und Marktlogiken mit lokalen Antworten auf globale Herausforderungen experimentiert werden kann. Vor diesem Hinergrund lässt sich vielleicht auch das Berlins der letzten Jahrzehnten mit seinen zahlreichen Zwischennutzungen und Aneignungen urbanen Raums in Teilen als die Geschichte einer solchen ungeplanten Freihandelszone verstehen. Heute, angesichts des zunehmenden Drucks auf Flächen und steigender Wohn- und Gewerbemieten ist für viele Akteure fraglich, ob die Bedingungen für solche Freiräume in Zukunft noch in gleichem Maße gegeben sein werden. (mehr zu Beiträgen von Saskia Sassen und Harald Welzer siehe unten) (mehr …)


Workshop Kopenhagen

kopenhagen2014

Auf Einladung der Künstler Kirsten Dufour and Finn Thybo Andersenmore haben wir zusammen mit Asa Sonjasdotter im Astrid Noacks Atelier (ANA) in Kopenhagen an einem Workshop zum Thema „Diversität – Demokratie“ teilgenommen. Asa hat aus ihrer künstlerischer Forschungsarbeit zur Vielfalt von Kartoffeln (potatoperspective.org) und der Herausbildung „reiner Linien“ bei Kulturpflanzen berichtet. Als Kontrast zur dargestellten Industrialisierung und Normierung von Kulturpflanzen ging es im Workshop auch um die Praxis der Erhaltung der Kulturpflanzenvielfalt. Soeren Hoff hat erzählt, dass es in Dänemark vor 27 nur noch 3 Sorten Kürbisse im Handel gab. Aus Frustration über diese kulturelle und biologische Verarmung haben Menschen angefangen selber Saatgut zu besorgen und zu erhalten. Soeren selbst züchtet (aus Hybridsaatgut) heute samenfeste Sorten, beispielsweise Auberginen, die an die spezifischen Bedingungen in urbanen Gärten angepasst sind.

Temporärer Garten Prags Have

Temporärer Garten Prags Have

Den Besuch in Kopenhagen haben wir auch genutzt, um uns über die Frage von temporären und langfristigen Landnutzung von alternativen Projekten zu informieren. Dazu haben wir unter anderem mit frühen AktivistInnen des aus der Besetzung eines ehemaligen Militärstandorts in den frühen 70er Jahren hervorgegangenen selbsterklärten Freistaats Christiania gesprochen. Inzwischen wurde das Gelände mit einer „Volksaktie“ vom dänischen Staat abgekauft. Daneben haben wir den Gemeinschaftsgarten „Prags Have“ besucht. Unter anderem inspiriert durch einen Besuch im Prinzessinnengarten war das Projekt zusammen mit zahlreichen kulturellen und gewerblichen Zwischennutzungen 2011 auf dem Gelände einer ehemaligen Farbfabrik entstanden. Es handelte sich um den ersten neuen Gemeinschaftsgarten in Kopenhagen. Inzwischen sind, auch mit Unterstützung der Gemeinde, über 20 weitere neue Gemeinschaftsgärten in der dänischen Hauptstadt aufgebaut worden. Die schnelle Entwicklung einer urbanen Gartenszene in Kopenhagen liess sich im September an der „Eat Your City“-Konferenz ablesen. Nachdem er wichtige „Bestäubungsleistungen“ erfüllt hat, muss der temporäre Pionier „Prags Have“ allerdings  nun gehen. Auch vor dem Hintergrund einer schnellen Entwicklung des Immobilienmarktes wurde das Gelände kürzlich an eine Lagerfirma verkauf, obwohl die besitzende Firma zunächst einer stärker nachbarschaftsorientierte Entwicklung vorgesehen hatte. Der Garten wird Ende 2014 aufgelöst. Die Beete und Materialien werden an Schulen und andere Einrichtungen in der Nachbarschaft sowie an befreundete Gärten verteilt.


Urban Gardening Manifesto (English)

In September 2014 the Manifesto „The City is Our Garden“ was published and has already been signed by more than 80 initiatives in Germany.

Manifesto: The City is Our Garden

For a few years now new forms of collaborative gardens have been evolving in numerous cities. These urban community gardens are an experimental space for a good city life. Together we, the city farmers, will transform fallow land into meeting places, harvest our own seeds, keep bees between and on top of high-rise buildings, experiment with various types of composting and exercise ourselves in preserving produce. We advocate a city worth living in and an urbanity that is future-oriented. A public space without access limitation or the obligation to consume is very important for a democratic and plural urban society. We are experiencing that on a daily basis.

 Urban Community Gardens are:

  • Common goods, opposing the increasing privatisation and commercialisation of public space
  • A place of cultural, social and cross-generational variety and neighbourly collaboration
  • A spot to experience nature, biodiversity, food sovereignty and seed preservation
  • An ambience that welcomes participation in the form of designing, preserving and nourishing, thus creating an environment for the cooperative urban society to thrive in
  • An experimental space to invent, form, re-use, repair and convert
  • Ecological alternatives to soil sealing, fallow land and buffer strips
  • Spanning the gap between city and rural agriculture by increasing awareness of high-quality food and that certain kind of agriculture which respects nature’s limitations and inherent worth, global justice and fair production conditions
  • A place of environmental education, collective learning, trading and sharing
  • Venues of quietness and shared time
  • A contribution to a better climate, quality of life and environmental justice
  • A vivid alternative to solitude, violence and anonymity.

 

In Summary

Urban gardens are part of a vivid and sustainable city that is worth living in. Their prominence and numbers are rising continuously. However, their legal status is nonetheless precarious and their continuity oftentimes uncertain. Many municipalities only consider the monetary value of an area, not its impact on the urban space and the metropolitan society.

We summon the politicians and urban planners to recognise the importance of community gardens, strengthen their position, integrate them in the construction and planning law and initiate a paradigm shift towards a garden-friendly city. Similar to the car-friendly city that granted every citizen the right to a parking space, the garden-friendly city should provide urban nature in walking distance. In practice this means:

  • Providing the citizens with the right to shape the public place
  • Guaranteeing close-to-home, public spaces for non-commercial use and as a learning facility to the citizens
  • Implementing high-quality green space and urban nature while taking the needs of the different groups of humans, animals and plants into account.

Urban gardens are our habitat. This is where diversity is gathering, perspectives are growing and a sustainability-based society is evolving. We want our gardens to take root here. The city is our garden.

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Beratungsplattform urbane Gärten

beratungsnetzwerk

Netzwerktreffen der von Common Grounds und der Anstiftung zusammen mit zahlreichen Gemeinschaftsgärten aufgebauten Beratungsplattform für urbane Gärten; mit dabei unter anderem die Interkulturellen Göttingen, Aachen und Lichtenberg, die Berliner Gärten Allmendekontor, Himmelbeet, Pyramidengarten, Mauerpark und Prinzessinnengarten, das Gartendeck aus Hamburg, Neuland aus Köln, die Gemeinschaftsgärten aus Dresden und Annalinde aus Leipzig


Prinzessinnengärten 2009 bis 2018

pg2009-18

PRINZESSINNENGARTEN 2009-2018

Das Gartenjahr endet, der Prinzessinnengarten macht weiter!

Wir feiern am Freitag (17.10.) den Saisonabschluss und die Vertragsverlängerung bis 2018 am Moritzplatz

Seit Juni 2009 haben wir am Moritzplatz gemeinsam mit vielen, vielen helfenden Händen eine ungenutzte und zugemüllte Brachfläche in einen blühenden urbanen Garten verwandelt. Im Sommer 2012 hiess es dann, diese stadteigene Fläche solle, wie viele andere Liegenschaften auch, meistbietend an einen privaten Investor verkauft werden. Es drohte das Aus für den Garten. Daraufhin haben sich 30.147 UnterstützerInnen für die Kampagne “Wachsen lassen!” eingesetzt und damit dazu beigetragen, dem Prinzessinnengarten eine Zukunt auf der fußballfeldgroßen großen Fläche am Moritzplatz zu ermöglichen (mehr dazu hier). Vielen Dank an dieser Stelle noch einmal Euch allen für die Unterstützung. Inzwischen wurde die Fläche vom Liegenschaftsfonds an den Bezirk Friedrichshain-Keuzberg rückübertragen. Vor wenigen Tagen haben wir mit dem Bezirk einen Pachtvertrag für den Prinzessinnengarten bis Ende 2018 abgeschlossen. Das und die zurückliegende Gartensaison 2014 wollen wir zusammen mit Euch feiern.

 

 

 


Orange Social Design Award

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Wie soll der öffentliche Raum gestaltet sein, in dem wir zusammen leben? Wie können wir das Leben in den Städten verbessern? KulturSPIEGEL und SPIEGEL ONLINE haben für den Orange Social Design Award Entwürfe gesucht, die Antworten geben auf diese Fragen. Mehr als 200 Ideen und Projekte wurden eingereicht. Zu den 10 von der Jury für die Shortlist ausgewählten Projekten zählt auch der Prinzessinnengarten (Hier die Beschreibung des Beitrages als PDF). Hier könnt Ihr den Prinzessinnengarten bis zum 19.10. für den Zuschauerpreis unterstützen.


Urban-Gardening-Manifest


Die Stadt ist unser Garten!
Unter dem Motto „Die Stadt ist unser Garten“ haben bereits über 80 Garteninitiativen aus dem gesamten Bundesgebiet ein gemeinsames Manifest veröffentlicht. Dieser Schritt soll zur gesellschaftlichen und politischen Verortung der Urban-Gardening-Bewegung beitragen. Gleichzeitig will das Manifest zur öffentlichen Diskussion über die Gestaltung der Zukunft der Stadt und über die Bedeutung von Gemeinschaftsgärten und Stadtnatur als Gemeingüter beitragen. (mehr …)


Kartoffeln: ausbuddeln, kochen, frittieren, testen, verspeisen, benennen …

Strahlender Sonnenschein, viele helfende Hände, Pommes in vielen Farben und ein paar neue Namen für die Neugezüchteten: alles drehte sich um die Kartoffel, gestern bei unserem alljährlichen Kartoffelfest. Nach der großen Ernteaktion mit Bennar haben Asa und Matze drei ausgewählte Kartoffel-Neuzüchtungen zum Geschmackstest freigegeben: jede/r sollte seinen Eindruck und die resultierenden Ideen für den Namen festhalten. Zwischen ‚Kinderfinger‘ und ‚Blutige Rübe‘ war so einiges dabei, und in den nächsten Tagen wird sich zeigen wie sie getauft werden. Selbst bei den Pommes ist die bunte Sortenvielfalt der Kartoffel zu sehen, mit etwa 3000 Sorten weltweit gibt es immer wieder Farben, Formen und Geschmäcker, die uns staunen lassen, dass wir im Supermarkt meist nur eine mittelgroße, gelbe Version sehen. Diese Vielfalt gilt es zu bewahren und so wird es nächstes Frühjahr auch wieder Saatkartoffeln für alle Hobbykartoffelbauern und -bäuerinnen geben. Danke für eure zahlreiche Hilfe gestern! (SN)