Topic: Stadtbienen

Bienenführungen für Schulklassen

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Die Imker in den Prinzessinnengärten geben regelmäßig Führungen für Schulklassen zur wesensgemäßen Bienenhaltung.  So kürzlich auch für die  2. Klasse der Annie Heuser Schule. Ein Vater hat die Eindrücke von dem Besuch in einem kurzen Bericht festgehalten:

Nach kurzer Fahrt mit S- und U-Bahn erreichten wir an einemmherrlichen Sonnentag die Prinzessinnengärten am Moritzplatz in Kreuzberg. Dort erwartete uns bereits Heinz Risse, der ortsansässige Imker, der den Kindern spannend und informativ alles erklärte, was man über die Bienen wissen muss. Nachdem die Kinder eifrig Fragen gestellt und beantwortet bekommen hatten, ging es, mit Imkerhüten ausgerüstet, auf eine Rundtour zu den verschiedenenBienenstöcken auf dem Gelände.
Herr Risse liess die Bienen aus den Stöcken, und die Kinder trauten sich sogar, einzelne Drohnenbienen (die nicht stechen), auf die Hand zu nehmen. Wie Herr Risse meinte, hatten die Bienen
aber keinen so guten Tag wie wir, denn er wurde insgesamt 4 Mal gestochen, sogar im Gesicht. Nach der Bienentour bekamen wir noch eine entspannte Führung durch die Gärten, wo wir vieles über Pflanzen, Kompost und Gartenbau erfuhren, und an verschiedenen Kräutern auch Geschmacksproben vornahmen. Als es in der Mittagssonne schon fast zu heiß wurde, machten wir uns auf den Heimweg. Es hat allen grossen Spass gemacht und was wir über die Bienen gelernt haben, werden wir nicht mehr vergessen.

Florian Baudrexel (Vater 2. Klasse)


Pollenanalyse Prinzessinnengartenhonig

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Wir haben hier einen Auszug aus der Pollenanalyse unseres Gartenhonigs aus 2013. Die Stadt bietet den Bienen ein reichhaltiges biodiverses Angebot. Über 400 verschiedene nektarliefernde Pflanzen wurden angeflogen:

Vergissmeinnicht, Wilder Wein, Himbeere, Götterbaum, Linde, Edelkastanie, Robinie, Birne, Reinweide, Beinbrech, Rosskastanie, Raps, Spieraea, Weinraute, Schnurbaum, Senf, Weide, Wein, Dreimasterblume, Löwenzahn, Schafgarbe, Ochsenzunge, Natternkopf, Kerbel, Wolfsmilch, Veilchen, Klee, Stechpalme, Spitzahorn, Essigbaum, Wunderbaum, Hornklee, Weißklee, Kornelkirsche…

Pollen von nektarlosen Pflanzen stammen vom Wegerich, Johanniskraut, Holunder, Süßgräser, Ampfer, Buche, Eiche und Mohn.

Der Prüfbefund sprach sich für die Bezeichnung „Sommertracht“ aus.

 


Jung-Imker*innen

2009 kam das erste Bienenvolk in den Prinzessinnengarten. Zwei Jahre später wurden hier die ersten Kurse gegeben. Inzwischen hat sich der Prinzessinnengarten, in Zusammenarbeit mit dem Verein mellifera, zu dem Berliner Ausbildungszentrum für wesensgemäße Bienenhaltung entwickelt. Das Interesse an der Bienenenhaltung in der Stadt und einem ökologisch verträglichen Umgang mit den Bienen ist nach wie vor groß. In den diesjährigen Kursen werden 75 Jungimker*innen ausgebildet. Obwohl wir inzwischen 3 Kurse mit jeweils 5 ganztägigen Workshops anbieten, gibt es immer noch Wartelisten. Einmal monatlich findet im Garten ein Netzwerktreffen der Berliner Imker*innen statt, aus dem u.a. die Arbeitsgruppen Blühendes Berlin und Bienen machen Schule hervorgegangen sind, die sich um die für das Überleben der Bienen unerlässliche biologische Vielfalt in Stadt und Land bzw. für die Vermittlungsarbeit an Schulen einsetzen.

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Informelle Akademie im Prinzessinnengarten

InformelleAkademie

Im Rahmen des deutsch-beninischen FieldWorks-Projekts haben wir im Prinzessinnengarten eine INFORMELLE AKADEMIE und Workshops durchgeführt. Die BesucherInnen hatten die Möglichkeit an offenen Tischen mit ExpertInnen, PraktikerInnen und den TeilnehmerInnen des partizipativen Forshcungsprojektes aus Berlin und Cotonou (Benin) ins Gespräch zu kommen und mehr zu erfahren über zukunftsfähige Formen der Landwirtschaft. Es ging unter anderem um Bienen, Böden, gärtnerische Praxis, urbane Landwirtschaft, Verpackungen, Solidarische Landwirtschaft, Dumpstern, Permakultur, alternative Anbaumethoden, Sortenvielfalt und Saatgutgewinnung, Community Mapping sowie Verbraucherverhalten. Mit dabei der Linsenbauer Woldemar Mammel, Svenja Nette, Matthias Wilkens und Felix Haberscheid und unser Imker Heinz Risse aus dem Prinzessinnengarten, Christian Heymann vom Speisegut, Moritz Reckling vom ZALF, der Permakulturdesigner Thomas Noack, Martin Höfft vom Café Botanico, Johannes Erz vom Bauernhof Erz, Marie Delaperrière vom ersten Unverpacktladen, Diego Maronese und Mario Modest von der Hofgemeinschaft Spörgelhof, Gbeognin Mickael Houngbedji, Nicole Amoussou, Christin Kolbe, die Autorin des „Regionfilms“ Lea Schulz, der Agroforstwirt Stephan Seidemann, die Saatgutexpertin Gunilla Lissek-Wolf vom Social Seeds, der Mappingaktivist Tdchand Msilikale und der Kochlehrling Josha Karlborg. Das Programm INFORMELLE AKADEMIE als PDF

Organisiert, gestaltet und begleitet wurde die Informelle Akademie und die Workshops von den FieldworkerInnen Pedro Adjafon, Emmanuel Agboton, Cecilia Antoni, Lea Bassabi, Marco Clausen, Edgar Deguenon, Diana Diekjürgen, Lisa Gutermuth, Christin Jensen, Lina Jukonyte, Ophélie Karoni, Susanne Kober, David Aybdélé Labintan, Beatrice Lange, Alcade Christel Segnon, Alvirès Sessy, Erik Stein und Caroline Wolf

 


Imker-Treffen mit Bruno Becker

Alle 6 Wochen trifft sich die Regionalgruppe wesensgemäße Bienenhaltung im Prinzessinnengarten (eine Initiative von Mellifera). Dieses Mal haben etwa 40 ImkerInnen Bruno Beckers Vortrag zur Behandlung bei Varroabefall zugehört. Bruno Becker imkert seit 46 Jahren und hat den Nassenheider Verdunster erfunden. Neben Pestizideinsatz in der Landwirtschaft und Monokulturen stellen Varroa-Milben eine der größten Herausforderung für die Haltung von Bienen dar und werden durch die starke Schwächung der befallenen Völker als eine Ursache für das „Bienensterben“ betrachtet. Ursprünglich war dieser Parasit nur in Ostasien bei der östlichen Honigbiene anzufinden, die allerdings im Gegensatz zu anderen Bienenarten vom dem Befall nur wenig betroffen ist. In den letzten Jahrzehnten hat sich die Varroamilbe auf Bienenvölker in der ganzen Welt ausgebreitet. Begünstigt wurde die schnelle Ausbreitung durch die industrielle Landwirtschaft, die mit ihren Monokulturen Imkern zum Wandern mit ihren Völkern zwingt. Eine Behandlungsmethode besteht im Einsatz von Ameisensäure. Zu ihrer Anwendung hat der gelernte Elektrotechniker Bruno Becker einen Verdunster entwickelt, der inzwischen knapp eine halbe Million Mal verkauft wurde.


Gartendinner zum Stadthonigfest

Unser Koch Pierre hat zum Stadthonigfest ein Gartendinner gezaubert mit Produkten aus der Region, aus dem Garten und mit lokalem Honig. Es gab einen frisch geernteter Salat aus dem Garten mit einer Calzone aus Honig und regionalem Ziegenkäse, eine Paprika-Tomaten-Honig-Suppe, geröstetes Gemüse und den süssen Abschluss bildete ein Honigeis mit Walnuss-Petit Four. Pierre, der auch unbehandelte Naturweine aus Frankreich nach Deutschland bringt, hat zum Dinner einen biodynamischen Rosé gereicht.

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4. Stadthonigfest

 

Berliner Honig- und ImkerInnenvielfalt

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In Zusammenarbeit mit Slow Food Berlin, Rainer Kaufmann (Mellifera e.V.)  und Erik Mayr (Imkerin, Vorsitzende im Imkerverein Charlottenburg und Autorin von „Die Stadtbienen„) haben wir im Prinzessinnengarten das vierte Stadthonigfest veranstaltet. Etwa 1000 BesucherInnen haben bei 20 ImkerInnen aus allen Teilen Berlins und aus Brandenburg von der Vielfalt des lokal und regional erzeugten Honigs kosten und mehr über das Handwerk der Bienenhaltung erfahren können. Es gab Vorträge zur Stadtimkerei, zur wesensgemäßen Bienenhaltung, zu Trachtpflanzen als Nahrungsquellen für Bienen, Führungen zu den Bienenständen im Prinzessinnengarten und auf einem naheliegenden Dach, ein Kinderprogramm von „Bienen machen Schule“ und die Vorstellung des jüngst gegründete Regionalnetzwerk „Blühendes Berlin“. Die Berliner Staatssekretärin für Verbraucherschutz Sabine Toepfer-Kataw hat in einem Grußwort die Bedeutung der ImkerInnen für die Stadt unterstrichen.

Eindrücke

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Ein Samstag im Garten

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Ein Samstag im Garten: Kurs zur wesensgemäßen Bienenhaltung, Gartenarbeitstag, Re-Use-Tag der Materialmafia, Spreewaldlinsen-Salt mit hausgemachtem Sauerteigbrot aus der Gartenküche, Verkostung eines von einem Freund gerösteten Kaffees aus einer brasilianischen Kooperative und ein Besuch beim Sommerfest im Nachbarschaftsgarten in der Glogauer Straße


Wesensgemäße Bienenhaltung

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Dank unserer Stadtimker Heinz und Rainer entwickelt sich der Prinzessinnengarten zu einem wichtigen Standort für die wesensgemäße Bienenhaltung in der Stadt. Dieses Jahr bilden die beiden in ihren Workshops 50 Neuimker*innen aus. Darüber hinaus trifft sich die Regionalgruppe von Mellifera regelmäßig im Prinzessinnengarten. Mellifera steht für wesensgemäße, nachhaltige und ökologische Bienenhaltung. Beim ersten Treffen im Garten haben wir uns in  Arbeitsgruppen u.a. zu den Themen „Bienen machen Schule„, „Anfänger“ und Beutensysteme (Bienenkiste, Warrè, Einraumbeute) ausgetauscht. Unter dem Arbeitstitel „Blühendet Berlin“ wurde eine Berliner Gruppe des Netzwerks Blühende Landschaften gegründet, das sich der Frage widmet, wie man auf dem Land und in der Stadt das Nahrungsangebot für Bienen und andere Blütenbestäuber verbessern kann.