Topic: Allgemeines

Silvia Federici zu Besuch im Garten

Silvia Federici zusammen mit Michelle Teran im Prinzessinnengarten

Silvia Federici zusammen mit Michelle Teran im Prinzessinnengarten

Silvia Federici war für einen Vortrag zu The Globalization of Women’s Work and New Forms of Violence Against Women in Berlin. Die Aktualität ihrer Arbeit zu Reproduktionsarbeit zeigt sich daran, dass wie schon bei ihrem letztjährigen Besuch der Votragssaal schon eine Stunde vor Beginn der Veranstaltung restlos überfüllt war. Federici ist feministische Historikerin und Theoretikerin und ist vor allem mit ihrem Buch Caliban und die Hexe: Frauen, der Körper und die ursprüngliche Akkumulation (erschienen im Original 2004) weltweit zu einer der wichtigsten Stimmen der Gemeingüterdiskussion geworden. Sie „tritt für Commons ein, also für kollektives Eigentum, das von einer Gemeinschaft organisiert wird, die gleichberechtigt entscheidet und profitiert. Für Federici wird beispielsweise mit Community-Gärten oder Gemeinschaftsküchen an die mittelalterliche Allmende-Tradition angeknüpft. Sie sieht in der in Commons geleisteten Reproduktionsarbeit eine Alternative zur Reproduktionsarbeit im Kapitalismus.“ (Wikipedia)

1972 hat Federici das International Feminist Collective mitgegründet, das die internationale „Lohn für Hausarbeit“-Kampagne startete. Diese ist auch als Beitrag in der Ausstellung „An Atlas of Commoning. Orte des Gemeinschaffens“ im Bethanien zu sehen, in der auch Prinzessinnengarten, die Laube und die Nachbarschaftschaftsakademie als Beispiele des Commoning vertreten sind. Spontan hat sie den Garten besucht und sich an unserer utopischen Kartierung zu 99 Jahre Prinzessinnengartem als Gemeingut beteiligt mit Ideen zu Treffpunkten für die Nachbarschaft wie die Casitas in den Gemeinschaftsgärten New Yorks, Kollektive Küchen, Bauspielplätze und Schulgäretn für die Kinder.

 


Ebos Oase

IMG_4291

Um die Laube herum ist in den letzten eineinhalb Jahren eine wunderschöne Oase enstanden. Irgendwann im Winter 2016/17  hat Ebo aus eigenem Entschluss angefangen, den Zaun am Moritzplatz mit einer Bricolage aus Resthölzern zu verschönern. Aus Steinen, die im Garten herumlagen, hat er dann nach und nach eine Trockenmauer gelegt. Die bestehende Hecke zur Straße hat er mit Kaffeesatz aus dem Gartencafé angereicht und einen aus Wildpflanzen angelegt, die er am Wegesrand gefunden hat. Vielen Dank Ebo für dieses lebendige Kunstwerk: Es geht nicht darum, woher man die Dinge nimmt, es geht darum, wohin man sie trägt“.  Hier was er selbst zu seiner Arbeit schreibt:

 

Utopia Elsewhere

Culturally cut off on an isolated island in Greece for years, I sometimes found piles of old magazines left behind by sun seeking tourists. I began to read them with scissors, cutting out images for years & a day. I started to put the world together like a puzzle with no end or frame. Not interested in what was going on in the world  & living in a place of about 15 broken down houses, my studio filled itself with shreds of what the world seemed to be. With no intension & no idea, the pieces became pictures that I glued together before the wind could mix them up again. It could be parts of my dreams, or parts of the world, or parts of films I never did, because I got stuck there living in the landscape of a movie I started there & never finished. I never did collages before, & after making & editing underground short films for years, the puzzle puzzled me. I did the same with stones I found in olive fields, or wood from abandoned  houses of the village, until the local people one day saw what I was doing. They accused me of black magic, called the police which arrived one morning. A squad of 14 men arrested me & put me to jail for 100 days, because of 3 month summer holidays.The court finally sentenced me for 18 month on probation, after which I packed & left  into the solitude of Manhattan, but you can’t have a hot lover, a hot apartment & a hot job in the same city.
In Berlin I worked digital, manufactured memories of my travel snapshots. Now for the first time I use wood as material to make a fence to keep the world out of the garden. It’s not were you take things from, it’s were you take them to.
And what you see depends on what you are looking for.

Artists without gallery living without the need of permission


An Atlas of Commoning: Orte des Gemeinschaffens

180628_COM_laube_fk_13

Am 22. Juni hat im Kunstraum Bethanien die Ausstellung An Atlas of Commoning: Orte des Gemeinschaffens Premiere. Das Gemeinschaftsprojekt des Instituts für Auslandsbeziehungen (ifa) und der ARCH+ wird im Anschluss zehn Jahre lang durch die Welt touren. Das Projekt fokussiert  auf städtische Gemeingüter, worunter  die Schaffung und Bewirtschaftung (materieller und immaterieller) kollektiver Ressourcen und Räume als Grundlage demokratischer Teilhabe verstanden wird. Dazu finden sich in der  Ausstellung auch Beiträge von Common Grounds und der Nachbarschaftsakademie zum Prinzessinnengarten am Moritzplatz als Gemeingut sowie die Laube (Quest)– Florian Koehl and Christian Burkhard.

(mehr …)


Marco Clausen wechselt zu Common Grounds / Wunschproduktion Prinzessinnengarten 99 Jahre Gemeingut

image4

Marco Clausen, Mitgründer des Prinzessinnengartens und der Nachbarschaftsakademie, Foto: Nicolas Jardry

 

Marco Clausen wechselt zu Common Grounds. Er war von 2009 bis 2018 Gesellschafter und Geschäftsführer der Nomadisch Grün gGmbH. Nomadisch Grün hat sich entschieden, den Standort Moritzplatz Ende 2019 zu verlassen.  Mit Common Grounds arbeiten wir seit der Kampagne „Wachsen lassen“ (2012/13) daran, den Garten am Moritzplatz als grünen und kulturellen Freiraum zu sichern. Dazu hat Common Grounds die Wunschproduktion Prinzessinnengarten 99 Jahre Gemeingut gestartet. Zusammen mit NachbarInnen, NutzerInnen, ExpertInnen, Initiativen und dem Bezirk formulieren wir Ideen, Wünsche und Visionen für einen dauerhaften Erhalt des Prinzessinnengartens am Moritzplatz.

(mehr …)


25 000 gegen den #Mietenwahnsinn

Selten wurde so breit zum Protest aufgerufen. Doch Verdrängung, Spekulation und Gentrifizierung geht inzwischen alle an. Insgesamt hatten 256 Gruppen zur Mietenwahnnsinn-Demonstration aufgerufen und knapp 25.000 Menschen sind in einem beeindruckenden Umzug auf die Straße gegangen.

IMG_5864

Auch Common Grounds / Prinzessinnengarten ist Teil des UnterstützerInnenkreises. Angesichts des anstehenden Vertragsendes am Moritzplatz haben wir ein Banner „Prinzessinnengarten für immer“ mitgebracht. Im Rahmen der dezentralen Aktionswoche hatten wir im Vorfeld der Demonstration zusammen mit dem Bündnis Otto-Suhr-Siedlung und Umgebung einen Abend zur Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Oranienstraße veranstaltet, bei dem sich über 80 AnwohnerInnen und Interessierte engagiert ausgetauscht haben. Über den sich formierenden Protest in der O-Strasse hatte auch das ARD-Mittagsmagazin in seiner Serie zu Gentrifizierung in den Großstädten berichtet:

 

ARD-Mittagsmagazin zu Gentrifizierung in den Großstädten Teil 4

 


In Solidarität mit der ZAD

Verteidigt die Gemeingüter weltweit

Am Montag den 9 April hat die französische Polizei damit begonnen, Bauernhöfe, Häuser und Scheunen in der ZAD (The zone à defendre, Zu verteidigendes Gebiet) zu zerstören. Bei dem Gebiet der ZAD, auf dem ein halbes Jahrhundert lang ein Großflughafen geplant war, handelt es sich um eines der wichtigsten gegenwärtigen Orte sozio-ökologischer Auseinandersetzungen in Europa. Notre-Dame-des-Landes könnte für den Kampf um Klima- und Umweltgerechtigkeit in Europa dieselbe Rolle spielen wie der Widerstand gegen die Ölpipeline in Standing Rock es für die Mobilisierung in Nordamerika getan hat. In beiden Fällen beruft sich der Widerstand gegen die megalomanen Projekte der fossilen Zivilisation auf eine andere Art mit dem Land umzugehen. Nicht Eigentum und wachstumsgetriebene Extraktivismus, sondern die Sorge um das Land, das Ökosystem und das Wasser stehen im Vordergrund. Das Gebiet wird als ein Gemeingut betrachtet, die NutzerInnen sind nicht EigentümerInnen, sondern Sorgetragende und Treuhänder ihrer Umwelt.

Solidaritätsaktion mit der ZAD in der Laube im Prinzessinnengarten zusammen mit Nachbarschaftsakademie, Commons-Abendschule und Artists at Risk

(mehr …)


Bauwoche im Gartenprojekt auf dem Friedhof Neuer Jacobi

trio

Trotz eisiger Temperaturen wurde viel gebaut, geplant, geholfen und besucht auf der Bauwoche beim Gartenprojekt auf dem Jacobi Friedhof, sowie auf dem Coop Campus auf dem Jerusalem V Friedhof nebenan. Das Blumenhäuschen wird nutzbar gemacht, der Biomeiler wächst heran und im Gewächshaus entstehen Pflanztische auf denen bald Gemüsejungpflänzchen das Licht der Welt erblicken werden … Heute gab es Infotag mit viel besuchter Führung und strahlendem Sonnenschein. Montag geht es weiter, bis Mittwoch, wer mit dabeisein mag: jeden Tag um 13:30 Treffen, das volle Programm findet ihr auch noch mal hier: prinzessinnengartenbau.net/jacobi


There is no time

Die Klasse Design for the Living World der HFBK Hamburg (Marjetica Potrc) haben für den G20-Gipfel in Hamburg das Projekt „There is no Time“ entwickelt. Eines der in diesem Rahmen entstandenen Videos beschäftigt sich mit den Theme Ernährungssouveränität. VertreterInnen lokaler Initiativen präsentieren ihre Praktiken als Labore einer neuen Kultur, in der das Teilen und gemeinschaftsofrientierte Formen der Landwirtschaft Teil einer resilienten Stadtentwicklung sind.

In dem Video zu sehen und zu hören sind:  Lucia Babina (Kulturaktivistin, Spanien), David Barkin (Soziologe, Mexico City), Marco Clausen (Prinzessinengärten, Berlin), Stefanie Engelbrecht (Minitopia, Hamburg), Katharina Held (Anthropologin,Hamburg), Harald Lemke (gastrosoph, Hamburg), Svenja Nette (Prinzessinengärten, Berlin), Konstantinos Polychronopoulos (Aktivist, Athens), Marjetica Potrč (Künstlerin, Berlin), Xin Cheng unf Chinook Ulrich Schneider (Hamburg).


Top 10 Best Art/Sustainability Initiatives in Berlin

Yasmine Ostendorf hat in einem Beitrag für „Artists and Climate Change“ die 10 besten Kunst- und Nachhaltigkeitsinitiativen ausgewählt.

„Berlin is known as a city par excellence for artists, creatives and grassroots movements and it is exactly these people who are great at imagining and repairing broken systems, making significant contributions to creating a more environmentally safe and just society. To celebrate their work, I selected the ten most innovative art initiatives in Berlin (in alphabetical order) that engage with environmental issues through their artistic programming and practice.“

Art Laboratory Berlin, Art Objective – Contemporary Art Collaborations, Food Art Week, Green Music Initiative, Haus der Kulturen der Welt, id22 – the Institute for Creative Sustainability, Orchester des Wandels, Prinzessinnengäretn und Nachbarschaftsakademie, ufaFabrik, ZK/U – Center for Art and Urbanistics


Netzwerk zur Rettung der Berliner Gärten

23659362_1515451475190241_2678754583262064976_n

Das neu gegründete Netzwerks Urbane Gärten Berlin hat sich echt ins Zeug gelegt und eine Kundgebung vor dem Rathaus Neukölln organisiert. Anlass war die Kündigung einer Teilfläche des Gemeinschaftsgartens Prachttomate. Gleichzeitig setzt sich das Netzwerk für den Erhalt aller Gärten ein. Parallel hat die Regierungskoalition aus SPD, LINKEN und Grünen einen Antrag im Abgeordnetenhaus eingebracht, um das „Urban Gardening in der Stadt zu verwurzeln“. Danach  soll ein gesamtstädtisches Konzept für urbane Gärten entwickelt und eine Ansprechstelle eingerichtet werden.

23674793_1515451658523556_2216893506513937195_o

Zeitungsbeiträge

 

Verdrängung in Neukölln from Zwei Schritte vor, einen zurück on Vimeo.