Topic: Stadt und Land

Triennale die Milano

Grafik: Natalia Hosie

Grafik: Natalia Hosie

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die 21ste Triennale di Milano zeigt in der Ausstellung „Urban Orchard“ von Mai bis September auch die Prinzessinnengärten, die Nachbarschaftsakademie und die Laube. Die Ausstellung präsentiert insgesamt 25 Projekte und setzt die Untersuchungen zum Verhältnis von Stadt und Land fort, die 2012 in Lotus International #149 veröffentlicht wurden. Zu Prinzessinnengarten, Laube und Nachbarschaftsakademie gibt Materialien aus dem Film „Città del Cavolo“ von Paola Longo and Salvatore Laforgia sowie Graphiken von Natalia Hosie.

History of the Space, Natalia Hosie

History of the Space, Natalia Hosie


Besuch im italienischen Tesino

 

IMG_5962

 

 

 

 

 

Julia und Mara aus dem Prinzessinnengarten waren vom 12 bis 16 März in das italienische Dorf Tesino eingeladen. Dort haben sie sich unter anderem über die soziale und ökonomische Situation des Dorfes informiert, an einem Baumschnitt Workshop teilgenommen, die Stadtverwaltung, das Öko-Museum, die Bibliothek und die potenzielle Fläche eines Gemeinschaftsgartens besucht. Für das Dorf haben sie eine passende Saatgutmischung mitgebracht, die Matze, der Gärtner des Prinzessinnengartens,  für sie vorbereitet hatte und sie haben einen Vortrag zum Prinzessinnengarten gehalten. 

IMG_6016

Um mehr über die alten Traditionen des lokalen Bohnenanbau zu erfahren, haben Julia und Mara mehrere Interviews und Gesprächsrunden mit alten Menschen geführt, die in der Landwirtschaft tätig waren. Hintergrund der Gespräche war die Frage, wie man Jugendliche dazu motivieren kann, sich mit der Landwirtschaft zu beschäftigen: Was könnte die Gemeinde Tesino tun, um die Abwanderung der Jungen zu vermeiden? Diskutiert wurde über nachhaltigen Tourismus, nachhaltige Beschäftigungsmöglichkeiten sowie über ökologische Landwirtschaft. Für die Jugendlichen des Dorfes wurde ein  Fragebogen entwickelt und verteilt. 

20160316_093404_1

Historisches Foto Saatgutverkauf von Tür zu Tür

 

 


Zwischen Pioniernutzung und Landraub

Bildschirmfoto 2015-11-19 um 10.54.25

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

2014 hatte die mit uns befreundete Landrechtsorganisation 596 Acres an der New Yorker „New School“ ein Symposium zu Aneignung von Freiräume organisiert. Unter dem Titel „Turning Vacant Acres into Community Resources“ waren Forschende und AktivistInnen aus den gesamten USA  und 4 internationale Praxisbeispiele zusammengekommen, um sich über Strategien der Nutzung öffentlicher Flächen auszutauschen. Die Ergebnisse des Symposiums sind jetzt in der Sondernummer Urban Vacant Land and Community Access des Fachmagazins Cities and the Environment veröffentlicht worden (Inhaltsverzeichnis s.u.). Der Beitrag zur Bodenpolitik in Berlin am Beispiel des Prinzessinnengarten findet sich hier:  Urban Agriculture between Pioneer Use and Urban Land Grabbing: The Case of “Prinzessinnengarten” Berlin (Marco Clausen) PDF

(mehr …)


Filmabend „From Misery to Happiness“

FilmabendSettlers

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Knapp 100 Menschen haben an einem Montag Abend bei Temperaturen über 30 °C den Weg in den Prinzessinnengarten gefunden und, da der Andrang unsere Erwartungen bei weitem übertraf, sich alle erdenklichen Sitzgelegenheiten aus dem Garten zusammengesucht, um die von Florian Wüst kuratierten Filme zur Geschichte von sozialem Wohnen und Siedlungsbewegung auf dem Land anzuschauen. Wüst`s Programm From Misery to Happiness: On the History of Social Housing and Land Settlement reist von urbanen zu ländlichen Lebensformen und verbindet diese Geschichten mit der Gegenwart.

(mehr …)


Erkundungen zur Nahrungsmittelversorgung in der Region mit Brett Bloom

WhatIsThe FutureOfFood

see English below

Brett Bloom ist Künstler, Autor, Organisator und Verleger aus Chicago (Temporary Services, Half Letter Press). Er arbeitet zu post-fossilen Einstellungen und der Frage, was nach dem Klimazusammenbruch kommt. Im Rahmen der Nachbarschaftsakademie haben Bloom, Åsa Sonjasdotter und Marco Clausen mit urbanen Gartenaktivisten, Hofkollektiven und konventionellen Landwirten über die Zukunft der Nahrungsmittelversorgung gesprochen und Themen wie Bioregionalismus, Nahrungsmittelsouveränität, Klimawandel in der Region, Land Grabbing, Arbeit mit Pfernden und Narrative jenseits des Öls diskutiert. Eine Vorabversion der auf der Grundlage dieser Interviews erstellten Publikation kann hier heruntergeladen werden. Die Veröffentlichung einer endgültigen deutsch-englische Version ist für den Herbst geplant ebenso wie eine Fortsetzung der Gespräche zwischen Akteuren in der Stadt und auf dem Land.

(mehr …)


Erkundung urbaner Gemeingüter

Workshops, Spaziergänge und öffentliche Gespräche zum Thema Gemeingüter mit Paula Z. Segal (596 Acres, New York), Anna Heilgemeir und Enrico Schönberg im Rahmen der Nachbarschaftsakademie.
1na

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

„Dieses Land gehört Euch!“ – An den Zäunen Hunderter New Yorker Brachflächen ist dieser Satz zu lesen. Paula Z. Segal und die von ihr gegründete Initiative 596 Acres markieren mit solchen Plakaten öffentliches Eigentum.

(mehr …)


Right to the City

paula_segal_credit_marcoclausen

Foto: Marco Clausen

 

Paula Segal von 596 Acres, die im August im Rahmen des Residency-Programms der Nachbarschaftsakademie gemeinsam mit Anna Heilgemeier ein Projekt zum Thema urbane Gemeingüter durchführen wird, wird in „Fortune“ als eines der Gesichter von New Yorks massivem Wandel im 21. Jahrhundert porträtiert. Quelle: DW Gibson, The faces of New York City’s massive 21st-century transformation (in: Fortune, 17.7.2015). Sie beschreibt, wie sie in ihrer Nachbarschaft Menchen auf die Existenz von Flächen in öffentlichem Eigentum aufmerksam gemacht hat und dies durch Selbstorganisation zum Aufbau eines Gemeinschaftsgartens geführt hat. Es gehe vor allem darum, sagt sie, was Menschen tatsächlich bewirken können und wie sie die Möglichkeit erhalten, ihre eigene Nachbarschaft zu gestalten.

(mehr …)


Save R-Urban

„Wenn die Utopie gegen die Wand fährt“ – so der Vortragstitel des wegsweisenden und vielfach preisgekrönten Projekts R-Urban kürzlich in der Nachbarschaftsakademie. Allem internationalen Applaus zum Trotz ist dieser wunderschöne Ort akut von der Räumung bedroht. Wenn auch manchmal Kurzsichtigkeit und Ignoranz einen denken lässt, das kann doch nur ein Scherz sein, lassen wir doch nicht gleich vor Schreck die Harke ins Beet fallen.


INLAND

atilanobigweb

Fernando García-Dory: Hirtenschule

 

Im Rahmen der Nachbarschaftsakademie hat uns Fernando García-Dory besucht und seine kollaborative Plattform INLAND vorgestellt. Diese erforscht Fragen von Territorien, Geopolitik, Kultur und Identität zwischen Stadt und Land. Zu García-Dorys Arbeiten über ländliche Räume gehört seit 2004 auch der Aufbau einer Hirtenschule in Spanien. Gemeinsam mit ihm haben wir eine Exkursion auf das Land unternommen  und in einem öffentlichen Gespräch gemeinsam über solche Formen des Austausches zwischen Stadt und Land und zwischen künstlerischen und landwirtschaftlichen Praktiken in Berlin und Brandenburg nachgedacht.


Ein Ernährungsrat für Berlin?

Foto: Udo Tremmel

Nach einem ersten Treffen im himmelbeet im Mai kamen am 1. Juni trotz Regen und Kälte knapp 50 Interessierte zum zweiten Vorbereitungstreffen für einen Ernährungsrat für Berlin. Eingeladen hatten INKOTA und die AG Stadt & Ernährung, Gastgeberin war die Nachbarschaftsakademie im Prinzessinnengarten. Unter den Teilnehmern waren Bauern aus der Region, Agrar- und ErnährungsaktivistInnen, Marktbetreiber, WissenschaftlerInnen und VertreterInnen zivilgesellschaftlicher Organisationen. Geplant ist, dass aus diesem Austausch „ein großes, übergreifendes Netzwerk in der Stadt“ hervorgehrt, „das vielfältige Akteure zusammenführt, Forderungen, Konzepte und Visionen erarbeitet und diese wirksam in die Öffentlichkeit bringt. Das ist der erste Schritt auf dem Weg zu einem Ernährungsrat für Berlin, in dem Zivilgesellschaft mit Politik und Verwaltung eine zukunftsfähige Ernährungsstrategie für die Region entwickeln.“ Angesprochen wurden unterschiedlichste Themen, etwa dass nur 4% der in Brandenburg angebauten landwirtschaftlichen Erzeugnisse nach Berlin gehen, dass Berlin keinen eigenes Senatsverwaltung für Landwirtschaft und Ernährung besitzt, dass die Stadt Berlin über 10 000 ha landwirtschaftliche Fläche in Brandenburg besitzt, dass in Brandenburg der erste Volksentscheid gegen Massentierhaltung auf den Weg gebracht wird. Einzelne Punkten wurden in Arbeitsgruppen vertieft. Es soll ein weiteres Treffen am 6. Juli geben.