Topic: Stadt und Garten

Curry Stone Design Price

Der Prinzessinnengarten war 2013 nominiert für den Curry Stone Design Prize:

„The Curry Stone Design Prize was founded in 2008 to promote and honor designers who address critical social needs. The prize champions the belief that design can be a powerful force for improving lives and strengthening communities.Nominees for the Curry Stone Design Prize are selected by an anonymous, rotating group of social impact experts from around the world.“ Clifford Curry and Delight Stone schrieben uns: „We wanted to express our deep appreciation for your work and for the way you are engaging in advancing the frontier of the field of design.“

Hier 23 Videos über Designer, die die Welt verbessern


Freiräume der Teilhabe vs. kommerzielle Monokulturen

Leonie Baumann (Mitgründerinnen der Initiative „Stadt Neu Denken“ und Rektorin der Kunsthochschule Weißensee) im Gespräch mit dem tip:

Wenn diese Vielschichtigkeit verdrängt wird, zu der auch die kulturelle Nutzung des öffentlichen Raums gehört, entstehen in den Innenstädten kommerzielle Monokulturen, die nicht besonders attraktiv sind… Dass die Nutzung des öffentlichen Raums nicht nur über Geld geregelt wird, hat auch mit Demokratie, mit Teilhabe an Gesellschaft zu tun … Nicht nur Künstler, alle Bürger einer Stadt brauchen solche Freiräume der Teilhabe, des Austauschs und des kulturellen Lebens. Das sind Orte wie die Prinzessinnengärten, das Theater Thikwa, die C/O-Galerie oder das ExRotaprint-Gelände … Und wenn der Gentrifizierung nicht politisch gegengesteuert wird, sind genau solche Orte und Freiräume gefährdet.“ Leonie Baumann
: “Kommerzielle Monokulturen sind nicht besonders attraktiv”,  tip (5.12.2013)


„Wir sind die Stadt!“

„… überall in Deutschland gedeihen urbane Gemeinschaftsgärten, in denen Menschen unterschiedlicher Herkunft nach neuer Verwurzelung suchen. Hier entsteht nicht selten Widerstand: gegen die Nahrungsmittelindustrie, gegen eine Welt, in der alles vorgefertigt, verpackt, abstrakt ist … Anders als der Fetisch namens Wachstum (…) ist der wachsende Garten immer noch ein Versprechen. Hier gedeiht die Lust daran sich auszumalen, was noch nicht ist. Wer gärtnert, lebt in Erwartung – und wer in der Stadt gärtnert, im öffentlichen Raum, der zieht mit diesen Erwartungen hinaus aus dem hortus conclusus und teil sie mit anderen. Neben den Stangenbohnen … wächst das Bedürfnis, die gärtnernde Selbsterfahrung mit anderen zu teilen. Die Stadt wird zum Raum für ein Ich, das sich ohne Wir nicht denken möchte.“  Hanno Rauterberg: Wir sind die Stadt! Urbanes Leben in der Digitalmoderne (suhrkamp 2013)


Stadt und globale Nahrungsmittelsysteme

Das Thema Stadt und globale Nahrungsmittelsysteme gewinnt auch in der internationalen akademischen Diskussion und Bildung zunhemend Gewicht. Das sieht man unter anderem auch an den Besuchergruppen in Prinzessinnengarten. So war im Herbst eine von Professor Elisa da Via geleitete Studiengruppe der „Geography and Environmental Studies“ der Bucknell University (USA) im Garten. Ihr Kurs „Feeding the Global City“ („Die globale Stadt ernähren“) beschäftigt sich mit lokalen und globalen Ernährungssystemen aus ökologischer, sozialer und politischer Perspektive. Gefragt wird insbesondere nach der Rolle von urbaner Landwirtschaft und Gemeinschaftsgärten als 1) wichtige Beispiele für eine Mobilisierungen von Unten mit den Ziel, die Produktion, den Vertrieb und den Konsum von Nahrungsmitteln zu re-lokalisieren, 2) als Werkstätten für eine partizipatorische Demokratie, für den Aufbau von Gemeinschaften und den Austausch von Wissen.


Podiumsdiskussion Kunsthalle Baden Baden

Prinzessinnengarten im Hohenbaden Gymnasium © Michael Belogour

Prinzessinnengarten im Hohenbaden Gymnasium © Michael Belogour

Im Rahmen der Ausstellung „MACHT DER MACHTLOSEN“ haben wir an einer sehr lebendigen Gesprächsrunde zum Thema „soziale und politische Chancen des Urban Gardenings“ in dem von uns mitgestalteten Café Kunsthalle teilgenommen. An dem von Johan Holten, dem Direktor der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden, geführten Gesrpäch waren neben uns auch Theresia Kiefer beteiligt, Kuratorin am Wilhelm-Hack-Museum Ludwigshafen und Anstoßgeberin für den hack-museumsgARTen sowie der Choreograf Graham Smith, der den Urbanen Garten „Bambis Beet“ vor dem Theater Freiburg mit ins Leben gerufen hat.


Sehnsucht nach einer anderen Stadt, nicht nach dem Land

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Aufbauend auf einem zweitägigen Symposium an der TU-Dortmund im Februar 2013 ist der Sammelband „Sehnsuchtsstädte. Auf der Suche nach Lebenswerten urbanen Räumen“ erschienen. Er versammelt Beiträge von WissenschaftlerInnen und Akteuren aus unterschiedlichen Bereichen (Kulturwissenschaft, Soziologie, Architektur, Raumplanung etc.) zu Szenarien, Visionen und Utopien für urbane Lebensräume.

Zu der Frage mit welchen Praktiken Menschen ihren Sehnsüchten Ausdruck verleihen, waren unter anderem auch Christa Müller (Stiftungsgemeinschaft anstiftung & ertomis, Mitherausgeberin von „Urban Gardening. Über die Rückkehr der Gärten in die Stadt“ sowie „Stadt der Commonisten“) und der Prinzessinnengarten eingeladen. Die Beiträge zum urbanen Gärtnern finden sich unter den fast gleichlautenden Titeln „Sehnsuchtsstadt statt Landlust“ (Christa Müller) und „Nicht Sehnsucht nach dem Land, sondern nach einer anderen Stadt“ (Marco Clausen).


Soziales Engagement zwischen Lokalpolitik und Innovation

Die Heinrich-Böll-Stiftung hat Vertreter/innen von Projekten, lokaler Politik und Verwaltung  – darunter den Prinzessinnengarten – zu einem Workshop eingeladen, um Erfahrungen des Miteinanders und der Arbeitsteilung in Berlin zu diskutieren:  „Engagement und Innovation sind zentrale Stichworte, wenn es um die Bedingungen gesellschaftlichen Zusammenhalts in der Zukunft geht. Der Begriff Engagement meint dabei engagiert tätig sein im weitesten Sinne, sei es im Beruf oder durch freiwillige Mitarbeit. Der Begriff Innovation zielt vor allem auf soziale Praktiken ab, die traditionelle Routinen aufbrechen und zu neuen Angeboten und Diensten führen können. Auf der lokalen Ebene, in Stadtteilen, Quartieren und Nachbarschaften, testen sozial-innovative Projekte gewissermaßen „im Kleinen“ alternative Ansätze für ein gelingendes Zusammenleben und gegenseitige Unterstützung, bevor diese idealerweise „im Großen“ an Bedeutung gewinnen.“


Konferenz zu „Innovations in Urban Food Systems“ in Montpellier

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Die von verschiedenen Forschungsinstituten und dem UNESCO Chair on World Food Systems organisierte 5. AESOP-Konferenz zu Nachhaltiger Nahrungsmittelplanung hat über 170 WissenschaftlerInnen und ExpertInnen aus über 30 Ländern in Montpellier zusammengebracht. Thema der diesjährigen Tagung waren „Innovationen in urbanen Nahrungsmittelsystemen“. Aus den über 130 eingesendeten Abstracts wurde vom wissenschaftlichen Beirat auch der Beitrag des Prinzessinnengartens ausgewählt, überschrieben mit „Community based urban agriculture and resilient food systems from a bottom-up point of view“. So konnten wir als eines der wenigen Beispiele aus der Praxis auch unsere Erfahrungen in die internationale Diskussion um nachhaltige Ernährungssysteme in Städten einbringen (Download Abstract)
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Besuch bei R-Urban in Colombre (Paris)

Foto: r-urban.net

Foto: r-urban.net

Der Prinzessinnengarten hat das Pionierprojekt R-Urban in Colombre, einem Vorort im Nordwesten von Paris, besucht. Vor Nachbarn und interessierten Zuhörern haben wir von unseren Erfahrungen dabei erzählt, städtische Brachflächen gemeinschaftlich in Räume des Austausches, des Lernens, des lokalen Wirtschaftens und einer resilienten Stadentwicklung zu verwandeln. R-Urban ist ein Projekt von „Atelier D’Architecture Autogérée“, um Orte und nachbarschaftsbezogene Netzwerke für resiliente urbane Praktiken zu schaffen. Vor Ort sind inzwischen ein urbaner Garten mit Räumen für Workshops, einem Laden und Residencies entstanden und ein Recyclingzentrum in Form einer Container-Architektur. R-Urban arbeit daneben an einem weiteren Projekt zum kollektiven und ökologischen Wohnen. (mehr …)