Eine Glosse von Marco Clausen
An alle da draussen, die zur Abkühlung in die Krumme Lanke springen, im Gleisdreieck-Park skaten, im Mauerpark singen, im Görli einen durchziehen, sich am Teufelssee nackig machen, im Grunewald durchatmen, mit ihren Kindern die Schweine füttern gehen, im Sonnenuntergang des Tempelhofer Feld ein Alster trinken oder Gemüse ziehen, im Prinzessinnengarten die Gartenpizza essen. Wenn ihr nicht eh schon liegt, dann haltet einen Moment inne. Nichts davon kam als Geschenk. Grün in dieser Stadt musste schon immer gegen Spekulation und Bebauung verteidigt und der Politik abgerungen werden. An jedem Tag über 30 Grad sollten wir Hitzefrei kriegen und ein Lied anstimmen auf all jene, die – teils über Jahrzehnte, teils in erbitterten Auseinandersetzungen – Petitionen geschrieben, Proteste organisiert, politischen Druck ausgeübt haben, damit die Bäume nicht gefällt, die Wiesen nicht zubetoniert, die sogenannten „Brachen“ nicht bebaut werden. Auch jene sollten wir in unsere Danksagung einbeziehen, die gleich selbst angefangen haben, die Stadt zu begrünen.